Streik: Frankfurter Flughafen für Passagiere weitgehend gesperrt
Frankfurt/Main (dpa). Der Frankfurter Flughafen ist am Freitag für Passagiere weitgehend gesperrt worden. Wegen des Streiks der privaten Sicherheitsleute werden nur noch Fluggäste abgefertigt, die in Frankfurt umsteigen müssen, wie ein Sprecher der Bundespolizei erklärte.
Geduldsprobe am Frankfurter Flughafen: Wegen eines Streiks der Sicherheitsleute an Deutschlands größtem Luftdrehkreuz mussten Passagiere schon am Freitagmorgen deutliche Wartezeiten in Kauf nehmen. Mehrere Dutzend Flüge fielen aus. „Der Warnstreik läuft seit etwa 2.00 Uhr morgens und endet um 23.00 Uhr“, sagte Beatrix Müller, eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi.
Bis zum Morgen wurden 41 Flüge von insgesamt rund 1300 geplanten Flügen annulliert, teilte die Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens, Fraport, mit. „Die Pünktlichkeitsrate ist noch im Rahmen“, hieß es. Es gab allerdings lange Warteschlangen vor den Sicherheitsschleusen in den Terminals.
Die Fraport rechnet im Laufe des Tages noch mit „erheblichen Problemen“. „Das liegt ganz einfach daran, dass durch den Streik nur wenig Personal da ist, das die Sicherheitskontrollen macht.“ Die Passagiere sollten möglichst früh zum Check-In-Schalter kommen. Zudem sollten sie sich im Internet über den Status ihres Fluges informieren.
Fällt ein Flug wegen eines Streiks aus, muss die Airline schnellstmöglich eine Ersatzbeförderung organisieren. Außerdem ist sie verpflichtet, gestrandete Passagiere bei längeren Verspätungen mit Essen und Getränken zu versorgen, erklärt der Reiserechtler Paul Degott aus Hannover.
In den Bereichen Personenkontrolle, Frachtkontrolle, Flughafensicherheit und Services sind laut Gewerkschaft insgesamt rund 5000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Warnstreikaufruf gilt nach seinen Angaben nicht für die rund 700 bei Fraport direkt beschäftigten Sicherheitsmitarbeiter. Der hessische Verdi-Verhandlungsführer Mathias Venema sagte nach Beginn des Warnstreiks, er gehe von einer Beteiligung von 90 Prozent der Mitarbeiter aus.
Verdi fordert für das Sicherheitspersonal einen einheitlichen Stundenlohn von 16 Euro. Die anderen Bereiche, zum Beispiel Services, sollten auch mehr Geld bekommen. Diese Forderung sei jedoch „völlig überzogen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW), Harald Olschok. Der Stundenlohn der untersten Gehaltsgruppe soll nach einem Angebot des Verbandes von derzeit 10 Euro auf 12,76 Euro angehoben werden. Verdi fordere ein Plus von 37 Prozent. Streit gibt es auch über die Laufzeit des Vertrages. Bisher trafen sich die Tarifparteien vier Mal, nächster Termin ist der 5. März.