Verbraucherzentrale warnt vor Reiseportal fluege.de

Leipzig (dpa) - Die Verbraucherzentrale Sachsen (VZS) warnt vor dem Reiseportal fluege.de. Je weiter man sich voranklickt, desto mehr Gebühren werden aufgeschlagen. Verbraucher sollten aufpassen.

Bei den Verbraucherschützern gebe es eine Flut von Beschwerden über das Portal, sagte VZS-Geschäftsführer Joachim Betz am Donnerstag (31. Mai) in Leipzig. So sei der beworbene Preis meist nicht der Endpreis, weil während der Buchung versteckte Gebühren draufgeschlagen würden. Es sei gesetzlich vorgeschrieben, dass der Endpreis von Anfang an erkennbar sein müsse.

Zudem kritisierte die Verbraucherzentrale, man müsse bei fluege.de Reiseversicherungen extra ablehnen, sonst kaufe man sie ungewollt mit. Insgesamt sei die Dienstleistungsqualität mangelhaft. „Wir können Interessierten nur raten, Buchungen über dieses Portal nicht vorzunehmen, wenn man sich Ärger ersparen will“, sagte Betz.

Fluege.de gehört zur Unister-Gruppe mit Sitz in Leipzig. Unister-Sprecher Konstantin Korosides wies die Vorwürfe zurück. Fluege.de gehe nicht anders vor als andere große Buchungsportale auch. Die sogenannte Opt-out-Funktion, bei der man Versicherungen abwählen muss, gebe es bei vielen großen Portalen. Er rate Kunden: „Wer bucht, soll genau hingucken“, sagte Korosides.

Neben dem „Unister-Problem“, wie VZS-Chef Betz die bundesweite Beschwerde-Welle nannte, hatten die Verbraucherschützer 2011 vor allem mit Anfragen zu Abzock-Maschen über das Internet, zur Insolvenz des Stromanbieters Teldafax und zu überhöhten Kosten für Pfändungsschutzkonten zu tun. Die Probleme der Verbraucher seien insgesamt komplexer geworden. In Sachsen wurden mehr als 124 000 Menschen persönlich, telefonisch oder schriftlich beraten. Die Verbraucherzentrale hat derzeit rund 70 Mitarbeiter in 13 Beratungsstellen.