Rheinbahn erhält neue Fahrzeuge: Bald wächst das Angebot

Die ersten neuen Hochbahnen sind auf dem Betriebshof eingetroffen, die ersten neuen Elektrobusse kommen bald. Die Kunden werden dies 2020 zum Beispiel auf den Linien U75 und U79 spüren.

Ein Tieflader brachte den erste Zug des Typs HF6 auf den Betriebshof der Rheinbahn in Heerdt.

Foto: Rheinbahn

Die Flotte der Rheinbahn verändert sich in diesen Tagen deutlich, und bald werden das auch die Nutzer von Bus und Bahn merken. Auf dem Betriebshof in Heerdt sind die ersten neuen Hochflurbahnen eingetroffen, die demnächst auf der Linie U75 rollen. Im ersten Quartal 2020 kommen zehn Elektrobusse, die für die Linien 726 und 833 vorgesehen sind. Und der Aufsichtsrat entscheidet in dieser Woche über den Kauf von 92 Bussen, die ganz wesentlich sind, um das Ziel zu erreichen, bis Ende 2020 alle Diesel-Fahrzeuge auf Euro-6-Niveau umgestellt zu haben. Die Veränderungen und Pläne im Detail:

Neue Bahnen Der auffälligste Unterschied zu den Vorgängern befindet sich in der Mitte der neuen Züge. „Dort gibt es keine festen Sitze mehr. Die Fläche ist frei für Rollstuhlfahrer, Rollatoren-Nutzer und Eltern mit Kinderwagen“, sagt Michael Richarz, Vorstand Technik und Betrieb. „Mit den großzügigen Mehrzweckbereichen verbessern wir unser Platzangebot für Mobilitätseingeschränkte.“ An den Eingängen, die nun Schiebe- und keine Klapptüren mehr sind, weisen sehr große Piktogramme darauf hin, dass sich dort der Bereich für die genannten Kunden befindet. Außerdem fällt auf, dass die Sitze in den übrigen Teilen der Hochflurbahn keinen Sockel mehr haben, sondern an der Seite verankert sind. So können die neuen Züge leichter und besser geputzt werden.

Die Rheinbahn habe zunächst 43 dieser Züge bestellt, um die alten sukzessive auszutauschen, und dann weitere 16, um einen dichteren Takt anbieten zu können, so Richarz. Die ersten neuen Bahnen sind im November eingetroffen und werden nun zunächst für die Fahrschule zugelassen, um die Mitarbeiter auf die Praxis vorzubereiten. Im Frühjahr werden die Bahnen, die dann nach und nach eintreffen, auf der Linie U75 mitlaufen. Die alten Bahnen bleiben noch eine Weile im Einsatz, um für Entlastung zu sorgen. Nach den Sommerferien soll die U75 im Siebeneinhalb-Minuten-Takt fahren, dann bietet die Rheinbahn auch auf der Linie U79 Zusatzfahrten zwischen Hauptbahnhof und Wittlaer an.

Elektrobusse Zwei E-Fahrzeuge hatte die Rheinbahn schon zum Testen, in den nächsten drei Monaten sollen weitere zehn nach Düsseldorf kommen. Dann werden Fahrer und die Mitarbeiter in den Werkstätten geschult, im Frühjahr gehen die Elektrobusse auf die Strecke. Sie werden zwischen der Carlstadt und Volmerswerth sowie zwischen Oberkassel und Neuss unterwegs sein. Die Batterie ist so ausgelegt, dass sie für einen Tageseinsatz reicht. Geladen werden die Busse auf dem Betriebshof in Heerdt. Richarz: „Wir wollen unseren Kunden nachhaltige Mobilität bieten. Die Rheinbahn setzt auf alternative Antriebstechniken und ab 2021 ergänzend zu den E-Fahrzeugen auf Busse mit Brennstoffzellen. Die Stationen auf unserem Betriebshof in Heerdt sind auch für diese Fahrzeuge ausgelegt.“

Dieselbusse Die Rheinbahn hatte 92 Busse mit Euro-6-Norm ausgeschrieben. Die Angebote liegen vor, der Aufsichtsrat muss nun entscheiden, ob das Unternehmen kaufen darf. „Stimmt der Aufsichtsrat zu, sollen die Fahrzeuge zwischen August und November 2020 geliefert werden. Zudem läuft bereits ein größeres Umrüstungsprogramm“, berichtet Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender der Rheinbahn. 155 bereits vorhandene Busse werden von Euro 5 auf Euro 6 gebracht. Das kostet nach Rheinbahn-Angaben pro Fahrzeug rund 20 000 Euro, das gesamte Buspaket liegt bei rund 73 Millionen Euro. „Das dazugehörige Ziel ergibt sich aus dem Luftreinhalteplan der Stadt. Darin steht, dass alle Busse der Rheinbahn bis Ende 2020 der Euro-6-Norm entsprechen müssen. Gelingen Kauf und Umrüstung wie beschrieben, gelingt auch das Vorhaben aus dem Luftreinhalteplan“, erklärte Klar.

Mit Blick auf die Euro-6-Werte wird der TÜV den Schadstoff-Ausstoß messen. Dazu werden die Busse mit rund zwei Drittel des zulässigen Gewichts beladen und auf die Strecke geschickt. Gemessen wird nach dem Kauf und noch einmal, wenn die Busse 180 000 bis 200 000 Kilometer zurückgelegt haben. „Uns geht es nicht um die Plakette, sondern um wirklichen Fortschritt“, sagt Klaus Klar.