Ortsverein Mettmann Deutsches Rotes Kreuz zeichnet langjährige Blutspender aus

Mettmann. · 22 Lebensretter begaben sich 50, 75 und sogar 100 Mal an die Nadel.

Haben für das DRK bereits 100 Mal Blut gespendet: Jürgen Hammer, Wolfgang Hild und Doris Fluß (v.l.).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Gemütlich ist es an der langen Tafel, die in den Räumen des Ortsvereins Mettmann des Deutschen Roten Kreuzes aufgebaut wurde. Bei Kaffee und Kuchen wurden am Freitag gleich 22 Lebensretter geehrt, Blutspender nämlich, die seit vielen Jahren spenden.

„Jeder Spender ist ein Lebensretter, denn Blutkonserven werden regelmäßig bei schweren Erkrankungen und Unfällen benötigt“, sagte Vorsitzender Norbert Danscheidt. Deshalb freute er sich auch besonders über zwölf Menschen, die für 50 Blutspenden geehrt wurden, sechs Spender für 75 Blutspenden und gleich vier Spender haben schon 100 Mal Blut gespendet. „Sie haben alle mindestens 25 Liter ihres Blutes gespendet“, so Danscheidt, „die Spitzenreiter sogar 50 Liter.

Alle zusammen bringen es heute auf 725 Liter Blut. Um diese Zahl anschaulicher zu machen, rechnete er sie in Wasser-Kästen um und kam dabei auf 81 Kästen. Hans Joachim Kuhle wurde für 50 Blutspenden geehrt. „Ich bin seit 15 Jahren dabei“, sagt er. Geld für eine Blutspende zu nehmen, kam für ihn nie in Frage. Als Flandersbacher kann er verschiedene Termine in der Umgebung wahrnehmen und lässt sich auch gerne übers Internet daran erinnern. „Es gibt zu wenig Spender“, weiß er. Deshalb möchte er zum Blutspenden gehen, so lange er kann.

Klaus Berger und Regina Janßen haben schon 75 Mal ihr Blut gespendet. „Für mich war das eine Selbstverständlichkeit“, sagt Klaus Berger. Er hat schon früh angefangen, dann aber aus beruflichen Gründen eine Pause eingelegt. Inzwischen geht er regelmäßig zum Blutspenden. „Drei bis viermal im Jahr.“ Dazu kommt, dass sein Blut besonders begehrt ist. „Ich habe eine seltene Blutgruppe“, erzählt er. Auch deshalb wird er spenden gehen, so lange er darf.

Regina Janßen geht alle drei Monate zur Blutspende. „Es ist das Mindeste, was ich tun kann“, erklärt sie. „Wenn ich etwas habe, möchte ich auch, dass mir geholfen wird.“ Das sieht Doris Fluß genauso, die sich über eine besonders schöne Nadel mit echten Steinen für 100 Blutspenden freuen darf. „Blutspenden ist einfach“, meint sie, „man kann ohne großen Aufwand helfen.“ Schon als junge Frau hat sie damit angefangen. „Nun als Rentnerin habe ich genug Zeit und kann es mir immer einrichten.“ Auch ihr Sohn brauchte vor langer Zeit bei einer Operation fremdes Blut. So weiß Doris Fluß, wie wichtig es ist, zu spenden.

Inzwischen gibt es auch nicht mehr die Obergrenze von 65 Jahren für Blutspender. „Nur die Erstspender dürfen nicht älter sein“, sagt Norbert Danscheidt. Blutspenden sei auch keine Einbahnstraße. Blut zu spenden, hat durchaus positive Effekte auf den eigenen Körper. „Es sammelt sich nicht so viel Eisen im Blut an, das sich dann in den Organen ablagern kann“, sagt Danscheidt. Außerdem werde der Kreislauf animiert und die Blutbildung angeregt. „Das ist wie Jogging für das Rückenmark.“

Männer dürfen übrigens bis zu sechsmal und Frauen bis zu viermal im Jahr spenden – ein wichtiger ehrenamtlicher Dienst, der Leben rettet.