"City Report Wohnen": Wohnpreise bleiben stabil

Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem. Himmelgeist ist teuer geworden.

Düsseldorf. Die Boomstadt Düsseldorf, die entgegen landläufigen Trends ihre Einwohnerzahl erhöhen kann und wirtschaftlich stark dasteht, ist auch für Wohnungsbauer attraktiv. "Das Vertrauen der Investoren in die Rheinschiene mit Köln, Bonn und Düsseldorf ist hoch", weiß Jürgen Probst, Geschäftsführer der Corpus Immobilien Makler GmbH. Er stellte gestern den "City Report Wohnen" vor, der auf einer umfangreichen Datenerhebung basiert: 137 200 Inserate aus Tageszeitungen (darunter die Westdeutsche Zeitung) und Internetbörsen wurden ausgewertet. Untersucht wurde speziell der Düsseldorfer Markt für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen.

Insgesamt sind die Preise mehr oder weniger stabil geblieben. Bei Wohnungen stieg der Quadratmeterpreis leicht um zehn Euro an - auf 1795 Euro, während der durchschnittliche Kaufpreis für Häuser bei 359 000 Euro liegt und damit 10 000 Euro unter dem Wert von 2005. Natürlich kommt es immer darauf an, wer wo was sucht.

So hat sich Himmelgeist im vergangenen Jahr stark verteuert: Mit einem Durchschnittspreis von 2605 Euro liegt das Dörfchen nur noch knapp hinter Niederkassel, mit 2663 Euro/qm das teuerste Wohnviertel der Stadt - zumindest, was Eigentumswohnungen betrifft. In Oberbilk ist es dagegen mit 1338 Euro deutlich günstiger.

Bei Einfamilienhäusern bleibt die Angebotslage eng, obwohl das Wohngebiet "Am Quellenbusch" in Gerresheim für Belebung sorgt. Weiter an der Preisspitze sind die nördlichen Stadtteile sowie die linksrheinischen Viertel Niederkassel und Lörick: Hier müssen Käufer die höchsten Neubaupreise der ganzen Stadt berappen. Mit 700 000 Euro (Niederkassel) ist ein Häuschen doppelt so teuer wie der durchschnittliche Düsseldorfer Neubaupreis, der 2006 bei 339 0000 Euro lag.

Ein Manko gibt es nach wie vor: Es wird zu wenig gebaut. "Die Nachfrage gerade nach neuen Eigentumswohnungen in Citylagen übersteigt das Angebot um das Doppelte", sagt Jürgen Probst. Deshalb liegen neu errichtete Wohnungen preislich auch deutlich über Bestandsimmobilien: 2400 Euro/qm zu 1750. Bei den Häusern ist es umgekehrt: Hier sind Bestandsimmobilien rund 20 000 Euro teurer, weil sie meistens über größere Grundstücke verfügen.

Christoph Seckler, Düsseldorfer Niederlassungsleiter, sieht als Zielgruppen vor allem die "Golden Ager", also die über 50-Jährigen, die vom Land zurück in die Stadt wollten, aber auch Familien: "Die sind wichtig für die Stadt, und sie brauchen preiswerte Bestandswohnungen."

Wohnungen Das größte Angebot an Neubau-Eigentumswohnungen gibt es in Bilk (84), Oberkassel (57), Garath (49), Unterrath (37) und Benrath (34).

Häuser Am meisten Neubauten gibt es in Kalkum (51) vor Gerresheim (40), Wersten (38), Angermund (34) und Wittlaer (27).