Karneval als Weltkulturerbe? Jecke sagen Jaaa...
Düsseldorfs Narren begrüßen die Idee. Jacques Tilly hatte die Vision schon vor zwei Jahren.
Düsseldorf. Selten waren sich die Narren in den närrischen Hochburgen so einig: Karneval soll Weltkulturerbe werden. Auch die Düsseldorfer Jecken sind dafür. „Karneval ist älter als das Christentum und wurde in irgendeiner Spielart schon immer gefeiert“, sagt Wagenbauer Jacques Tilly, der die Idee schon vor zwei Jahren im Zoch untergebracht hat: „Da habe ich einen Wagen mit Eiffelturm, Big Ben und Pyramiden entworfen und die Prinzengarde Blau-Weiss als Weltkulturerbe in die Mitte gestellt.“
Ex-Venetia Barbara Oxenfort ist überzeugt, dass der Stellenwert des Karnevals weltweit profitieren würde: „Das wäre eine grandiose Auszeichnung. Dann kämen vielleicht noch viel mehr Menschen zum Rosenmontagszug. Davon könnte auch der Tourismus profitieren.“ Für Barbara Oxenfort ist die Mundart fester Bestandteil des Karnevals: „Und die würde dann auch vom Weltkulturerbe profitieren.“
„Eigentlich kann ich mit dem Begriff Weltkulturerbe wenig anfangen“, gesteht Manfred Castor, Pressesprecher der Mostertpöttches, „aber in dem Fall finde ich, dass der Name passt. Denn der Karneval wird weltweit gefeiert und ist ein Teil der Kultur. Wenn Bauwerke ausgezeichnet werden, ist das für mich eher Denkmalschutz.“
Bernhard Lück, Oberbaurat bei den Spiesratze, sieht den ideellen Wert: „Es wäre eine Anerkennung für die vielen tausend Helfer, die sich für den Karneval einsetzen. Ich sehe das sehr positiv. Das Fest ist eine Tradition, die jedes Jahr neu belebt wird.“
„Ich denke, das ist eine sehr gute Geschichte“, findet Josef Hinkel, der Präsident des Carnevals Comitees, „niemand wird uns dafür nur einen Euro geben, aber es geht hier um die Wertschätzung des rheinischen Karnevals und seiner Tradition.“ Internet—Umfrage: Was glauben Sie, taugt der Düsseldorfer Karneval als Weltkulturerbe?