Land: Das ist die letzte neue U-Bahn

Wehrhahnlinie: Beim ersten Spatenstich am Mittwoch erteilte das Land neuen Röhren eine Absage.

Düsseldorf. Es ist vollbracht. Mit dem ersten Spatenstich ist der Startschuss für den Bau der neuen U-Bahnstrecke gefallen. Bis zum Jahr 2014 wird eine 3,4 Kilometer neue Röhre vom S-Bahnhof Wehrhahn bis zum Bilker Bahnhof gebaut - die so genannte Wehrhahnlinie. Eine gewaltige Investition: 548,8 Millionen Euro (netto) werden buchstäblich in der Erde versenkt. Den Löwenanteil finanziert der Bund mit 256 Millionen Euro, die Stadt schultert 153, das Land 128Millionen Euro. Der Rest kommt von Stadtwerken und Stadtentwässerungsbetrieb für den Bau neuer Kanäle und Leitungen.

"Ein wirklich wichtiger Tag für Düsseldorf", freute sich Oberbürgermeister Joachim Erwin. "Lange haben wir darauf gewartet, manche dachten schon: Das wird nichts mehr." Tatsächlich wird die Wehrhahnlinie schon seit Jahrzehnten diskutiert. Die Stadt wollte sie eigentlich noch vor der U-Bahn zur Messe bauen, doch das Land als Zuschussgeber entschied anders.

Nun endlich ist es soweit: Sechs neue unterirdische Bahnhöfe (siehe Grafik) werden entstehen, ihr Erscheinungsbild sollen Künstler gestalten. Drei Linien werden dort halten: U71 (Gerresheim-Krankenhaus bis Uni-West), U72 (Ratingen bis Volmerswerth) und U73 (Gerresheim S bis Benrath).

Es wird aller Voraussicht nach das letzte große U-Bahn-Projekt in Düsseldorf sein. Günter Kozlowski vom Landesverkehrsministerium erteilte gestern allen Visionen eine deutliche Absage: "Es wird das letzte Unterfangen dieser Art in NRW sein. Ich glaube nicht, dass Projekte in dieser Größenordnung noch einmal möglich sind." Allenfalls könne es Ergänzungen bestehender Strecken geben. Erwin hatte unlängst eine neue Strecke vom Hauptbahnhof in den Medienhafen ins Gespräch gebracht. Die geplante unterirdische Messeumfahrung U80 sei von dieser Generalabsage aber nicht betroffen, meinen Insider. Noch verhandeln Stadt und Land über die Realisierung dieser Strecke.

Für die Wehrhahnlinie werden täglich 53000 Fahrgäste erwartet. Bis es soweit ist, haben Anwohner und Geschäftsleute entlang der Strecke einiges auszuhalten. "Für diese Belastungen bitten ich Sie um Verständnis", schreibt Erwin in einem Brief, der gestern in einer Auflage von 100000 Stück an die Anwohner verschickt wurde. Infos der Stadt im Internet: