U-Dax bleibt in Startlöchern stecken
Der Bau der Wehrhahnlinie verzögert sich um Jahre. Die Chefin des Verkehrsamts muss ihren Arbeitsplatz räumen sie ist ins Büro von OB Erwin versetzt worden.
Düsseldorf. In diesem Jahr hätten eigentlich die Bauarbeiten für die Wehrhahnlinie beginnen sollen, 2010 wären dann die ersten Bahnen unter Kasernen und Schadowstraße durch den Tunnel gerauscht. Doch daraus wird nichts, die Termine sind nicht zu halten. Vor 2006 wird mit der Buddelei definitiv nicht begonnen, fertig ist das Projekt wohl erst 2013. Der Grund: Weil das Land nur die Kernstrecke vom Bilker Bahnhof bis Wehrhahn mitfinanzieren will, musste die Stadt umplanen. "Dadurch haben wir ein Jahr verloren", sagt Bernd Thomas, Referent von Verkehrsdezernent Werner Leonhardt. Zur Erinnerung: Ursprünglich wollte die Stadt den "großen Wurf" eine U−Bahn von der Schlüterstraße bis zum Moorenplatz. Als im Frühjahr 2003 erstmals ausgerechnet wurde, wie viel das kosten würde, ruderte die Verwaltung eilig zurück: Der Ost-ast (Schlüterstraße Wehrhahn) wurde ersatzlos gestrichen. Aber die restliche Strecke war immer noch rund 100 Millionen Euro teurer, als per Ratsbeschluss von 1999 geplant. Aber auch das wollte das Land nicht mitmachen weshalb der Südast auch noch gekippt wurde und nur noch die Kernstrecke übrig blieb. Dieses Planungswirrwarr führt jetzt offenbar auch zu personellen Konsequenzen: Seit Wochen kursieren Gerüchte, dass die Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, Birgit Hoppe-Johnen, ihren Stuhl räumen muss. Auch eine Nachfolgerin soll schon feststehen: Andrea Blome, Referentin von Oberbürgermeister Joachim Erwin, soll das wichtige Amt künftig leiten. Offiziell bestätigt wird das zwar nicht dazu passt aber eine Mitteilung von Andreas Kienitz, dem Anwalt von Birgit Hoppe-Johnen. Im WZ−Gespräch erklärte er, dass die bisherige Amtsleiterin seit Jahresbeginn in Erwins Büro arbeite. Offenbar tauschen die beiden Frauen also ihre Arbeitsplätze. Zumindest im Fall von Hoppe-Johnen wird das nicht ganz freiwillig geschehen sein. Ihr Verhältnis zu Leonhardt und Erwin gilt als zerrüttet. Unter anderem werden ihr Fehler bei der Planung der Wehrhahnlinie vorgeworfen insbesondere was die Finanzierungsfragen betrifft. Dass sie nun ausgerechnet ins Büro des OB wechseln muss, wird von vielen Beobachtern als "Strafversetzung" bewertet. Nun muss Hoppe-Johnen also vom Rathaus aus beobachten, ob die wichtige Ost-West-U-Bahn tatsächlich gebaut werden kann. Sicher ist das nämlich noch nicht: Der Bund, der 60 Prozent der nun endgültig ausgerechneten Kosten in Höhe von 381 Millionen Euro tragen soll, hat bislang noch keine Zusage gemacht. Und das ist durchaus kein böser Wille, wie Richard Schild betont. "Es liegt an der Stadt Düsseldorf, die planerischen Voraussetzungen zu schaffen", sagt der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums. Erst dann könne die Entscheidung fallen. Grundsätzlich aber, so Schild, "ist es so, dass der Bund das Projekt unterstützt." Der nächste wichtige Schritt für die Stadt ist die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens im Sommer. Dann schlägt die Stunde der Wahrheit denn dann entscheidet der Bund endgültig, ob er Millionen in den Düsseldorfer Untergrund pumpt.