Warnsystem für auffällige Schüler
Die Zusammenarbeit von Polizei und Schulleitern ist enger geworden.
Düsseldorf. Im August stand ein 16-jähriger Hauptschüler vor Gericht, weil er Klassenkameraden und Lehrer mit einer Todesliste geschockt hatte. Dem Richter sagte der Jugendliche, er habe das nicht so gemeint.
Einen Amokläufer im Vorfeld einzufangen, ist nicht nur Glückssache. Gerade erst haben in Köln aufmerksame Schüler eine Tragödie in einem Gymnasium verhindern können. Die Jugendlichen hatten die Schulleitung darüber informiert, dass ein Mitschüler Fotos des Blutbads in der Columbine High School ins Internet gestellt hatte. Die Verantwortlichen reagierten.
Dass immer wieder Schulen Orte von Amokläufen sind, ist nach Ansicht von Schier logisch: "Dort haben Jugendliche ihre sozialen Kontakte und verbringen sie die meiste Zeit." Häufiger Auslöser sei, wie auch im aktuellen Fall in Köln diskutiert, Ausgrenzung.
Gegen Mobbing hat, wie die WZ berichtete, die Dieter-Forte-Gesamtschule ein Programm entwickelt, für das sie von der Stadt erst vor wenigen Tagen ausgezeichnet wurde. Vor dem Hintergrund der Geschehnisse in Köln sagt Rektorin Margret Rössler: "Mobbing kann viel zerstören, zumal wenn weder Eltern noch Schule helfen."
Allerdings beobachte sie ein Phänomen bei der Jugend, dessen Auswirkung noch nicht abzuschätzen sei, sagt die Pädagogin: Und das sei schlicht Langeweile. "Den Jugendlichen fehlen sinnhafte Aufgaben. Und ich weiß manchmal nicht, was ich ihnen anbieten soll."