Rheinkirmes: Tausende feierten in proppenvollen Bierzelten
Die befürchteten Warteschlangen gab es nicht. In den Zelten wurde ausgelassen gefeiert.
Düsseldorf. Jasmin Gwozdz und ihre Freundin tanzen aufgekratzt im Schlösser-Zelt auf der Kirmes. Von der Bühne schmettern „Die Alten Schweden — und Fräulein Menke“ ohrenbetäubende Cover-Hits.
Jasmin schwenkt ihren Cowboyhut und brüllt: „Jetzt ist endlich Platz zum Tanzen.“ Die Freundinnen begrüßen die neuen Sicherheitsvorschriften. Pro Quadratmeter dürfen drei Gäste in die Zelte. Im vergangenen Jahr sei es einfach zu voll gewesen: „Da war ich im Füchschen-Zelt und bin fast zerquetscht worden, einmal bin ich umgekippt“, sagt die 25-jährige Jasmin.
Die befürchteten Warteschlangen vor den Zelt-Eingängen sind am Freitag trotzdem ausgeblieben. Die einzige Schlange bildete sich vor den Geldautomaten. Am Diebels-Zelt winkt das Sicherheitspersonal die Gäste direkt durch. Für jeden Gast macht es in der Hand des Türstehers einmal „klick“.
Ein „Klick“ für jeden Gast der kommt, ein „Klick“ für jeden Gast der geht. So wird die genaue Anzahl der Gäste im Festzelt festgehalten. „Wenn das Ordnungsamt kommt, können wir direkt sagen, wie viele Gäste im Zelt sind“, sagt Diebels-Zeltwirt Mike van Hauten.
Draußen, an den Losbuden, Imbissständen und Fahrgeschäften, ist es proppenvoll. Über allem ertönen immer wieder die Schreie von der Riesenschaukel Konga. Im Frankenheim-Zelt macht sich Kirmesfan Susanne Bernatzki um 22 Uhr langsam Sorgen: „Hoffentlich wird es noch voller, so kommt keine richtige Stimmung auf.“ Die Sorge sollte unbegründet bleiben. Gegen 23 Uhr ist im Heimat-Strand kaum ein Durchkommen — bis zum Zapfenstreich um ein Uhr bleibt das auch so.
Gleiche Kirmes, neuer Tag: Am Samstagabend musste Frankenheim-Zelt-Chef Kevin Traber die Eingänge „dicht“ machen. Der Regen treibt zu viele Leute früh in die Bierzelte. „Wir haben zwar noch Kapazitäten, aber die Gäste sollten gut feiern und tanzen können“, sagt Traber. Auch vorm Schlösser mussten Gäste warten.
Die Stimmung ist trotzdem super, die Wartenden haben Verständnis: „ Es sind ja schließlich zwei Zelte weniger, da ist es klar, dass es voll ist. Das ist schon in Ordnung“, sagt Besucherin Tanja Mikolajczak. Auch der Sicherheitsdienst der Kirmes musste nicht nennenswert einschreiten: „Wir mussten keine Warteschlangen auflösen und hatten nur kleine Vorkommnisse wie Stürze oder Ohnmachtsanfälle“, sagt Einsatzleiter Stefan Wolter.