Song Contest: In der ESC-Zimmerbörse fehlt der Überblick
Die Online-Plattform hat keine Suchkriterien — die rund 1000 Angebote sind einfach hintereinander aufgelistet.
Düsseldorf. Im Februar hat die Online-Privatzimmerbörse zum Eurovision Song Contest die Eine-Million-Marke geknackt. So oft ist die Internetseite seit ihrem Start am 10. Dezember 2010 angeklickt worden. Allerdings scheinen einige Besucher bei den rund 1000 Angeboten leicht den Überblick zu verlieren.
Das befürchtet zumindest eine WZ-Leserin, die ihre Wohnung im Netz anbieten wollte und sich an unsere Redaktion wandte: „Es gibt keinerlei Suchkriterien wie Zeitraum, Anzahl der Betten oder Nähe zur Arena. Die einzelnen Angebote sind einfach wie auf einer Pinnwand hintereinander eingestellt.“ Es wird lediglich in Einzelzimmer, Doppelzimmer und Apartment unterschieden.
Die Leserin bemängelt zudem, dass sie nur ein Foto zur Bebilderung ihres Angebots hochladen konnte. „Gerade bei Apartments mit mehreren Räumen macht das wenig Sinn.“ Philipp Laferi von der Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH (DMT), Betreiber der Plattform, erklärt: „Wir haben eine begrenzte Serverkapazität, deshalb kann jeder Anbieter nur ein Foto einstellen.“
Von „Immobilienscout“, „Immonet“ und anderen Wohnungsmärkten im Internet sei man anderes gewöhnt, so die WZ-Leserin. Detaillierte Suchkriterien und zahlreiche Fotos gehörten in diesen Plattformen zur Tagesordnung. Durch die Angabe von Wünschen wie Miethöhe oder Stadtteil könne der Besucher die Angebote eingrenzen und gezielter das Passende finden.
„Wir wollten eine schnelle und vor allem kostenlose Lösung anbieten, die möglichst viele Leute nutzen können“, sagt Philipp Laferi. Deshalb seien beispielsweise detaillierte Suchkriterien auf der Strecke geblieben.
Andreas Maas war einer der ersten Anbieter der ESC-Onlinebörse. Sein Wohnzimmer in Bilk liegt bei den Einzelzimmern immerhin auf Platz fünf. Dennoch hat er bisher nur eine Anfrage von ESC-Fans erhalten. „Ich weiß nicht, ob das am Layout liegt. Ich glaube vielmehr, die Seite ist einfach nicht bekannt genug, vor allem international“, sagt Maas.
Aber auch er ist mit der Gestaltung nicht ganz zufrieden. „Man kann sein Inserat, wenn es einmal in der Plattform steht, nicht mehr selbst anpassen. Ich wollte den Übernachtungspreis reduzieren, aber nur der Betreiber kann Änderungen vornehmen.“
Bei Philipp Laferi sind bisher keine Beschwerden eingegangen. Im Gegenteil, er verbucht täglich neue Angebote. „Wir haben das Layout vor einigen Wochen leicht überarbeitet.“ So sind die Kategorien, wie Einzel- oder Doppelzimmer, jetzt gleich auf der Startseite mit Bildern versehen. Eine erneute Überarbeitung ist nicht vorgesehen.