Zwölf Punkte für Düsseldorf

Halle und Bühne waren großartig

Dass es in diesem Jahr eine Überraschung geben könnte, habe ich schon vermutet. Am Ende hat die bessere Bühnen-Performance in einem mittelmäßigen Wettbewerb den Ausschlag gegeben. Was das Paar aus Aserbaidschan geboten hat, war sehr sympathisch.

Die beiden hatten Ausstrahlung. Ihr Lied war nicht schlechter oder besser als viele andere auch. Ein netter Song, aber nicht brillant. Aber ich freue mich, dass Aserbaidschan gewonnen hat. Es ist der Sinn des Song Contest, dass die Aufmerksamkeit auf Länder gelenkt wird, die viele Menschen noch nicht kennen. Das ist auch eine Chance.

Und Lena? Als ich 1987 mit „Hold me now“ zum zweiten Mal angetreten bin, hatte ich den wesentlich stärkeren Song. Bei Lena war es umgekehrt. „Satellite“ hat mir viel besser gefallen als „Taken by a Stranger“. Das kann eine Rolle gespielt haben. Gefreut habe ich mich über den zweiten Platz der Italiener. Ich glaube nicht, dass sie nach ihrer vierzehnjährigen Abwesenheit Sympathiepunkte bekommen haben. Aber es gibt viele, die italienische Musik mögen, und das Land hat hervorragende Komponisten. Der zweite Platz könnte auch bekanntere Namen dazu ermutigen, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen.

Auch wenn mich der Song Contest musikalisch nicht überzeugt hat: Die Halle und Bühne waren großartig. Was da auf die Beine gestellt wurde, wird lange nicht zu überbieten sein. Auch die Wahl der Stadt sollte im Nachhinein auch die Skeptiker überzeugen: Das waren zwölf Punkte für Düsseldorf.