Ailton – Kugelblitz ohne Leuchtkraft

Die „lange Ehe“, die KFC-Chef Lakis sich erhofft hatte, ist zu Ende. Sportlich hat Ailton wenig gebracht – nur das Marketing stimmte.

Krefeld. Agissilaos Kourkoudialos hoffte auf eine "lange Ehe". So hatte es der Vorsitzende des Fußball-Niederrheinligisten KFC Uerdingen, den jedermann nur Lakis nennt, bei der Verpflichtung von Ailton formuliert. Doch den mittlerweile 37-jährigen Brasilianer zog es am 23. Juli nach nur knapp sechs Monaten in Krefeld wieder zurück in seine "zweite Heimat" Bremen - zum dortigen Regionalligisten FC Oberneuland.

"Wenn man unzufrieden ist, dann kann man keine Leistung bringen", sagte Ailton bei seiner Vorstellung beim Viertligisten auf die Frage, warum er außerhalb Bremens nicht glücklich werde. Diese Aussage schien irgendwie auf seine Situation in Uerdingen zu passen. Mit Werder Bremen war der Angreifer im Jahre 2004 Deutscher Meister und Torjäger. Danach wechselte Ailton die Vereine fast wie Handtücher. Der KFC war der elfte Klub seit seinem Abschied aus Bremen im Jahr 2004. Sein Glück sollte Ailton aber auch in Uerdingen nicht finden.

Dabei wollte Lakis ihn zum hellsten Stern am KFC-Himmel machen - eine Lichtgestalt im Amateurfußball der sechsten Liga. Als Ailton Goncalves da Silva am 2. Dezember vergangenen Jahres in der altehrwürdigen Grotenburg vorgestellt wurde, wehte sogar ein Hauch von Bundesliga durch die Katakomben des Stadions. Einen solchen bundesweiten Medienrummel hatte der KFC seit seinem Abschied aus dem bezahlten Fußballgeschäft nicht mehr erlebt. Der Coup des Immobilien-Unternehmers Lakis sorgte wochenlang für reichlich mediale Aufmerksamkeit - für Lakis, den Klub und Ailton.

Bei seinen zahlreichen Fernsehauftritten versprach der "Kugelblitz" 21 Tore für sein neues Team zu erzielen - derer vier sind es geworden, bei 13 Einsätzen für den KFC und sehr durchwachsenen Leistungen seinerseits. Eine Handverletzung, die sich Ailton in seinem Heimaturlaub um die Jahreswende bei einem "Familienzwist" zugezogen haben soll, verbaute dem Brasilianer eine ordentliche Vorbereitung.

Die sportliche Strahlkraft des Hoffnungsträgers verblasste, zwischenzeitlich war der ehemalige Bundesliga-Star sogar nur zweite Wahl, wirkte nicht austrainiert und phasenweise lustlos. Bis auf wenige Spiele blieb Ailton statt ein Stern eher ein Schatten seiner früheren Karriere.

Für die Vermarktung des Klubs war der Brasilianer mit seinen zahlreichen PR-Auftritten und seiner Werbewirksamkeit auf junge Fans allerdings Gold wert. War den Verantwortlichen vornehmlich daran gelegen, so haben sie alles richtig gemacht.