Anlaufstelle in zentraler Lage

Das Begegnungszentrum Wiedenhof feiert sein 20-jähriges Bestehen. Unter einem Dach sind zahlreiche Institutionen vereint.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Um diese zentrale Lage beneiden viele Kollegen im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV) die Krefelder. In seiner Begrüßung zum 20-jährigen Bestehen des Begegnungszentrums Wiedenhof stellte der Geschäftsführer Jochen Hochkamer diesen vorteilhaften Standort besonders heraus, der die Begegnungen der Menschen leichter mache.

Eva Staudacher war in der Planungsphase zu Beginn der 1990er Jahre Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands und hat damals als Mitglied des Stadtrats auch die politische Verantwortung für das Projekt mitgetragen. Sie erinnert sich: „So ein Haus brauchten wir dringend und vom Planungsamt wurde dieser Platz vorgesehen.“

Eva Staudacher, vor 20 Jahren Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes

„Die Konzeption war damals wie heute gleich“, erläutert die Mitarbeiterin des DPWV, Anne Behnen. „Nur manche Gruppen haben gewechselt, sind ausgezogen, wie zum Beispiel der Kinderschutzbund, der eines Tages mehr Platz brauchte.“

Sie stellt auch heraus, dass der Wiedenhof in seinem Angebot einen großen Bogen für alle Generationen schlägt — von der Frühförderung für entwicklungsgestörte Kinder bis hin zur Beratungsstelle für Alterserkrankungen. Vielen Krefeldern sei bewusst, dass man im Wiedenhof auch Selbsthilfegruppen finde, beispielsweise für an Krebs oder Multipler Sklerose erkrankte Menschen. Ihnen und ihren Angehörigen können praktische Hilfen gegeben werden. Am Tag der offenen Tür zum 20. Bestehen des Wiedenhofs präsentierten sich diese Gruppen sowie andere Organisationen, Verbände und Einrichtungen, die im sozialen Bereich aktiv sind.

Doch auch für gesunde Menschen gibt es im Begegnungszentrum an der Mühlenstraße interessante Vereine, wie zum Beispiel die Wahlverwandtschaften. Darin finden sich Menschen zwischen 18 und 80 Jahren, die in ihrer Nähe Familienmitglieder vermissen und sich sozusagen eine Ersatzfamilie aufbauen möchten, zum Beispiel mit Ersatzgeschwistern oder Enkeln, wenn es keine eigenen gibt oder die „richtigen“ in unerreichbarer Ferne leben.

Der Tauschkreis Niederrhein, ein Projekt des Vereins Würdevoll leben, bringt ebenso im Wiedenhof Menschen zusammen, die sich gegenseitig oder auch innerhalb der Gruppe Zeit und Arbeit „schenken“ — zwar bargeldlos, aber trotzdem nach einem gerechten Verrechnungssystem.

Um Anregungen für die Freizeit, aber nicht minder für Geselligkeit bei gemeinsamen Wanderungen und Ausflügen in die Umgebung zu geben, besitzt der Verein Linker Niederrhein im Wiedenhof eine Anlaufstelle.