Arbeitskreis plant „Haus der Kulturen“
Thesen des Arbeitskreises für Zuwanderung und Integration. Veränderungen für das Ausländeramt diskutiert.
Krefeld. Selbstbewusst und kreativ geht der Arbeitskreis für Zuwanderung und Integration (AKZI) in das 43. Jahr seines Bestehens. In einer Integrationskonferenz in der Volkshochschule stellt Vorsitzender Ante-Dragan Franjicevic und Leiter der Fachgruppen ihre kommunalpolitischen Thesen vor. Sie sind ausgerichtet auf die neuen oder veränderten Anforderungen, die die Zuwanderung an die lokale Integrationsarbeit stellt.
„Integrationspolitik braucht heute andere Antworten als gestern“, stellt der seit 2007 amtierende Vorsitzende fest. Wer Bulgaren oder Rumänen pauschal Sozialmissbrauch unterstellte, wie dies in den vergangenen Tagen getan wurde, der opfere die Weltoffenheit unserer Stadt, warnte der angehende katholische Geistliche.
Partizipation, die Teilnahme der Zuwanderer am politischen Geschehen der Stadt, müsse auch das kommunale Wahlrecht für Bürger aus Nicht-EU-Staaten einschließen, fordert Ioannis Simeonidis.
„Bei allen neuen Anforderungen bleibt die Bildung die höchste Priorität in der Integration der Zuwanderer“, stellt Sandra Hubbard fest. Sprache sei der Schlüssel dafür. Sie appellierte an die Politik, für eine qualifizierte Ausbildung der Erzieherinnen in den Kindertagesstätten zu sorgen. „Dort werden die Grundlagen der Spracherziehung gelegt.“
Ante-Dragan Franjicevic setzt sich für ein „Willkommens-Zentrum“ für Zugewanderte und künftige Zuwanderer ein. Dieses Zentrum könnte Teil eines „Hauses der Kulturen“ sein. Dieses könnte zu einem Haus werden, das Kooperation und Austausch fördere, eine transkulturelle Stelle des Kennenlernens und ein Forum der Ansichten.
Mit der Willkommens-Idee verbindet Ante-Dragan Franjicevic einmal eine erste Anlaufstelle für Zuwanderer, die dort die Basisinformationen über die Stadt erhalten. „Informationen von A bis Z — von Ausbildung bis Zahnarzt“, so der AKZI-Vorsitzende. Gleichzeitig könnten dort aber auch allgemeine Verwaltungsaufgaben wie Asyl- und Flüchtlingsangelegenheiten oder allgemeine Ausländerfragen erledigt werden.
Damit greift Ante-Dragan Franjicevic Überlegungen auf, wie sie schon seit geraumer Zeit in verschiedenen Integrations-Gremien diskutiert werden: Die Verlagerung der Ausländerbehörde aus dem Fachbereich Ordnung in einen Bereich, der frei ist von einer repressiven Umgebung, wie es im Amt am Hauptbahnhof der Fall ist.