Laufstrecke: Durch die Parks von Bockum

Die grünen Bereiche des Stadtteils sind Teile einer Altstromrinne des Rheins. Immer im Blickfeld sind die Herrenhäuser.

Foto: Stadt Krefeld

Krefeld. Wo früher Wiesen, Ackerland und dichter Busch waren, stehen heute in Bockum zum Teil imposante Villen und Häuser. Ein Einstieg in die Laufrunde bietet sich fast überall: an der Uerdinger Straße, im Bockumer Zentrum oder an der Essener Straße, Nahe der A 57. In diesem Bereich ist heute noch die Kleingartenanlage Neuenhofen samt See zu finden. Wir beginnen den Lauf im westlichen Teil dieses Parks, der im 18. Jahrhundert entstand und, wie die weiteren Parks auf der Strecke, Teil einer ehemaligen Altstromrinne des Rheins ist. Über die Uerdinger Straße, den Bockumer Platz und am Arkadenhaus geht es vorbei in die Wittensgasse.

Durch die Gasse gelangen wir später zum Stippergath, von wo die Sichtachse schon in den Sollbrüggenpark und zum Haus Sollbrüggen fällt. Unsere Strecke führt bis kurz vor Haus Sollbrüggen, ehe wir nach rechts um den Wassergraben herum laufen und dann dem Weg lange, bis zum Ausgang aus dem Park, folgen.

Direkt im Anschluss finden wir uns im Schönhausenpark wieder. Der Textilfabrikant, Weinhändler und Bockumer Beigeordnete Carl Hügel ließ seine Villa gegen 1865 erbauen. Wer den Garten rund um die Villa schuf, ist nicht klar.

Viele Wege, kleine Hügel, Brücken und Teiche zeigen aber, dass der Bauherr Geschmack bewies. Hügel starb 1894, schließlich kaufte die Stadt 1934 Villa und Park vom Fabrikanten Max Gompertz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die kleinen Details des Parks sukzessive aufgegeben, Wege verschwanden, Bäume und Sträucher wurden wahllos gepflanzt, Teiche, Tempel und Brunnen dem Erdboden gleichgemacht und die Pflege reduziert. Der Park verfiel in einen langen Dornröschenschlaf. Erst mit der Euroga kam es auch hier zur Wiederherstellung in den einstigen Zustand.

Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen, der Schönhausenpark gilt heute als einer der schönsten in ganz Krefeld. Unser Lauf führt am Spielplatz vorbei, wo sich früher ein Obstgarten befand, dann über einen gepflasterten Weg am Brunnen und der Villa vorbei.

Geradeaus würde es nun durch Kleingärten bis zum Stadtwald gehen, wir jedoch biegen nach links, umlaufen den Weiher und orientieren uns Richtung Uerdinger Straße. Zwei Möglichkeiten bieten sich nun: Variante eins führt um den Zoo herum auf die Violstraße und hinter der Futtermeisterei über den neu angelegten Weg zwischen Zoo und Grotenburg-Stadion hindurch zur Vadersstraße.

Variante zwei führt direkt auf die verkehrsberuhigte Vadersstraße, die über einige Schwellen unmittelbar am Zoo vorbeiführt. Am Ende treffen sich die Wege beider Varianten, so dass wir durch die angrenzende Grünfläche und an einem Spielplatz vorbei laufen. Die Parkfläche nennt sich Am Sonnenhof, wobei man einen gleichnamigen Hof hier nie vorgefunden hat. Die Herkunft des Namens ist also unklar. Wir überqueren die Uerdinger Straße, laufen wieder in den Sollbrüggenpark und nähern uns diesmal dem Haus Sollbrüggen von der anderen Seite, also rechts an ihm vorbei.

Kurz nachdem Rondell passieren wir das Kunstwerk, zwei sechs Meter hohe Stelen, des Krefelder Künstlers Hans Joachim Albrecht. Über den Stippergath und die Wittensgasse gelangen wir zurück ins Bockumer Zentrum zum Neuenhofenpark, dem Ausgangspunkt unserer Laufstrecke.