Schatzsucher lüften textile Geheimnisse

Studenten präsentierten eigenen Geocache, Schuhe aus Zeitungen und selbst entworfene Maskottchen.

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Krefeld. Warum weisen Regenjacken Wasser ab? Und was machen Textilien in den scheinbar unsichtbaren Teilen von Autos oder Flugzeugen? Wer die Antwort weiß, könnte auf dem Campus Mönchengladbach der Hochschule Niederrhein einen Schatz finden.

Foto: Horst Reichartz

Unter dem Motto „Raus aus dem Webstuhl, rein ins Textil“ haben zehn Studentinnen einen sogenannten Geocache auf dem eigenen Campus versteckt — und damit den Preis für die beste Projektarbeit des Wintersemesters gewonnen.

Die Projekte sind Bestandteil des Studiums im Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik. Für über 300 Studierende des fünften Semesters wählten die Professoren Themen aus, die von den Studierenden gemeinsam bearbeitet werden müssen. Team 28 soll einen Geocache erstellen.

„Wir wurden ausgelost und kannten uns alle gar nicht. Aber die Zusammenarbeit hat super geklappt“, berichtet Mara Kristin Becker aus dem Projektteam. Geocaching ist eine Art moderne Schnitzeljagd, bei der man mit Hilfe eines GPS-Gerätes und einigen Rätselaufgaben einen Schatz (Cache) sucht. „Anfangs waren wir sehr skeptisch, weil wir gar nicht wussten, was das ist. Aber dann konnten wir uns damit schnell identifizieren“, erzählt Mara Kristin Becker.

Für das Thema ist Professor Thomas Weide verantwortlich. „Ich bin selber begeisterter Geocacher und wollte immer selber einen machen, bin aber an der Zeit gescheitert“, erklärt der Textiltechnologe.

Team 28 erstellt einen Cache, bei der Schatzsucher (Cacher) etwas über die textile Kette lernen — von der Baumwollpflanze bis zum T-Shirt. Hinter kniffligen Aufgaben verbergen sich die Koordinaten für den nächsten Hinweis. „Von den Rätseln her ist der Cache recht anspruchsvoll, aber man kann ihn auch machen, wenn man gar keine Ahnung von Textilien hat, davon sind wir überzeugt. Es geht nicht um Bekleidung, sondern die Technik dahinter. Das macht den Cache sehr reizvoll“, so Becker.

Nach drei Monaten Arbeit präsentierten die Teams ihre Produkte der 13-köpfigen Jury. Der Geocache konkurriert unter anderem mit „Reggie“, einem neuen Roboter-Maskottchen, das Studenten für die Krefelder Firma ATR Industrie-Elektronik entworfen haben. Andere Teams zeigen Schuhe im Zeitungsdesign und einen Lehrfilm zum Thema Nachhaltigkeit.

„Als Betreuer habe ich die Teamarbeit, den Aufwand und wie die Arbeit verteilt ist, beurteilt. Am Ende ist aber das Produkt ausschlaggebend“, erklärt Thomas Weide. Team 28 überzeugt. „Im Rückblick bin ich sehr zufrieden, wir haben viel über uns gelernt“, sagt Mara Kristin Becker. Mit ihren neun Teamkollegen hat sie eine Fortbildung bei einer Gesellschaft für Beratung, Transfer und Innovation gewonnen.