Aus Kurzschlusshandlung wurde Spitzen-Film

Peter Driessen hielt Kirchturm-Montage im November spontan in Ton und Bild fest.

Krefeld. Spontane Ideen sind manchmal die besten. Diese Erfahrung hat zumindest der Krefelder Hobby-Filmer Peter Driessen gemacht.

Als er am 3. November vergangenen Jahres mit seiner Kamera in der Innenstadt unterwegs war, entschloss er sich unvermittelt, die Montage der Kuppel und Spitze von St. Dionysius in Ton und Bild festzuhalten.

„Das war wirklich eine Kurzschlusshandlung“, sagt der 58-Jährige. „Ich hatte mich nicht angemeldet und so konnte ich die Aufnahmen nur aus der Zuschauerperspektive von unten machen.“

Eine Stunde Bildmaterial entstand auf diese Art, Driessen kürzte es mit Hilfe seines Freundes Hans-Willi Flassenberg, der sich seit rund 50 Jahren begeistert dem Thema Film widmet, auf 34 Minuten zusammen.

„Das Endprodukt wollte ich eigentlich nur kostenlos der Pfarrgemeinde zur Verfügung stellen“, berichtet Driessen. Doch dort wurde er an Franz-Joseph Greve, den Vorsitzenden des Fördervereins „Krefelder Wahrzeichen“ verwiesen.

Greve schaute sich den Film an — und war begeistert. „Er schlug vor, die fertig vertonte und mit einem Kommentar versehen Dokumentation im Schwanenmarkt zu zeigen“, erinnert sich Driessen. „Mein Herz schlug höher, denn ich habe darin eine Chance gesehen, meine Situation auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.“

Seit mehr als zehn Jahren ist der gelernte Schauwerbegestalter nämlich nun schon arbeitssuchend. Momentan hat er einen Job auf 400-Euro-Basis. „Aber eine Vollzeitstelle wäre mein Traum“, sagt er.

„Ich hoffe, dass durch den Film die Menschen auf mich aufmerksam werden und sehen: Der bleibt am Ball und sitzt nicht nur auf der Couch. Und vielleicht ist ja sogar jemand bereit, mich einzustellen.“

Am liebsten wäre ihm eine kreative Arbeit, die ihn fordert und bei der er mitdenken muss. „Ich bin begeisterungsfähig, fit und kontaktfreudig“, sagt Driessen. „Außerdem habe etwas im Kopf und deshalb möchte ihn auch nutzen.“ abs

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