Berufskolleg Glockenspitz feiert sich und 50 Jahre Ausbildung

Am Freitag wird gefeiert, doch Schulleiter Friedrich L. Lucas denkt schon an die nächsten Ziele.

Krefeld. Das Berufskolleg Glockenspitz ist eine richtig große, weitläufige Schule. Der längste Weg von einem Gebäude zum anderen beträgt rund acht Minuten. Und auch sonst kommen noch einige Meter von Gebäude A nach B hinzu. Knapp 1500 Schüler und rund 100 Lehrer nehmen die Strecken täglich in Angriff. Die Weitläufigkeit rührt daher, dass die Gebäude vor 50 Jahren für zwei Berufsschulen konzipiert waren. Schon seit Langem ist alles Eins und am Freitag wird das Jubiläum groß gefeiert.

Die Geburtstagsfeier dauert den ganzen Tag. Los geht es um 12 Uhr mit einem Film, den die Schüler selbst gedreht haben. Die DVD trägt den Titel „180 Sekunden Berufskolleg Glockenspitz 2012“ und gibt einen Einblick in die Schularbeit. „Danach haben zehn Menschen — vom Oberbürgermeister bis zum Schülersprecher - je 180 Sekunden Zeit, ein Grußwort zu sprechen“, berichtet Schulleiter Friedrich L. Lucas. Zum Sommerfest um 17.30 Uhr geht die Party richtig los. Sie endet um 22.50 Uhr mit einem Feuerwerk.

Nun zur 50-jährigen Geschichte: „In Zeiten des ,Weltwirtschaftswunders‘ platzten Berufsschulen (BS) aus allen Nähten“, erzählt der Schulleiter. „Durch die florierende Wirtschaft und durch allmählich anwachsende Schülerzahlen.“

Schon 1957 signalisierte die Stadt als Schulträger, dass eine neue Lehranstalt gebaut werden sollte. Ein Jahr später wurde eine Ackerfläche zwischen der Straße am Glockenspitz und der Berliner Straße ausgeguckt und 1959 war Baubeginn. „Es entstanden die Berufliche Schule I und II.“

In den Osterferien 1962 wird die neue Schule bezogen. Die Berufsschule I umfasst die Metall-, Elektro-, Kfz- und einen Teil der Chemieberufe. Die Berufschule II betreut die Fachbereiche Augenoptik, Bau, Chemie, Druck, Lebensmittel, Maler, Herrenschneider, Polsterer, Dekorateure, Sattler, Schuhmacher, Textil, Tischler und Schüler ohne Lehrberuf.

Der Schulleiter des Berufsschule II heißt Hans-Joachim Zekorn. „Dynamisch, ideenreich und innovationsfreudig wird das Erscheinungsbild der Berufsschule immer moderner und entwickelt sich zu einem Oberzentrum für den linken Niederrhein“, sagt der jetzige Chef.

Auf dem Höhepunkt des Schülerandrangs hatte die Berufsschule II über mehrere Jahre rund 4000 Schüler. Den Stundenplan zu erstellen war eine Arbeit, die erst vier Wochen nach den großen Ferien abgeschlossen war und die Raumnot war drastisch. 1986 siedelte die Berufsschule I deshalb in den Neubau an die Alte Krefelder Straße in Uerdingen. „Das Gelände erhielt 1991 den Namen Berufsschulzentrum Glockenspitz und 1998 wurde es per Gesetz zum Berufskolleg“, sagt Lucas.

20 duale und zehn vollzeitschulische Bildungsgänge bestimmen heute das Bild des Berufskollegs. Besonders stolz ist der Schulleiter auf die Ausbildung in Chemie, der Medientechnologie, der Bauberufe und dem Hotel-, Gaststätten- und Nahrungsgewerbe. „Ich bleibe bis ich hier ein Lernhotel eingerichtet habe“, gibt sich Lucas kämpferisch, der sich seit langem für den Bau dieser Einrichtung einsetzt.

Die Schülerinnen und Schüler des Ausbildungsgangs Grafik-Design und Digitale Medien haben sich bereits für den Image-Film der Stadt, den Familien-Atlas und für Broschüren stark gemacht. Und der Jahreswechsel ist ohne den jährlich erscheinenden Schulkalender nicht denkbar.