Bezirk Süd, Oppum und Linn - Ein Mann für alle Fälle
Der 55-jährige Gregor Rosen leitet den Bürgerservice im Bezirk Süd, Oppum und Linn.
Krefeld. „Das ist meine absolute Traumstelle. Ich bin noch nie mit Magenschmerzen ins Büro gefahren.“ Nicht jeder kann das von seinem Arbeitsplatz behaupten. Gregor Roosen schon. Der 55-Jährige ist Leiter der Bürgerservicestelle im Stadtbezirk Krefeld-Süd und seit 2008 auch in Oppum und Linn.
In der Verwaltung ist Roosen schon ein alter Hase. Bereits in den 70iger Jahren war er im Jugendamt, anschließend im Sozialamt tätig. Anfang der 90iger wechselte er in die Repräsentation und richtete unter anderem Feiern für den Oberbürgermeister aus.
2001 ging Roosen dann zur Bezirksvertretung Süd. „Ich bin hier der Mann für alle Fälle“, sagt er. Und damit übertreibt er keineswegs. Roosen ist zum einen Vermittler zwischen Politik und Verwaltung, zum anderen Sprachrohr der Bürger und Standesbeamter.
„Ich mache den Job als Standesbeamter fürchterlich gerne. Es ist einfach ein schönes Gefühl einem liebenden Paar den Weg in die Ehe zu ebnen“, sagt Roosen.
Rund 50 bis 60 Paare traut er im Jahr. Mit einem Lächeln im Gesicht erinnert sich Roosen an eine Biker-Hochzeit auf Burg Linn. „Über 100 Motorradfahrer standen da mit ihren Harley-Davidsons auf dem Vorplatz. Mittendrin die Braut in weiß. Das war eine tolle Sache“, erinnert sich der Standesbeamte. „Der Bräutigam hat mich auf eine Runde mit der Harley eingeladen, ich habe aber dankend abgelehnt. Mit meinem Anzug hätte das nicht gepasst.“
Es ist aber nicht nur das Trauen, das den Leiter der Bürgerservicestelle so sehr an seinem Job fasziniert. „Natürlich sind die Trauungen schon eine besondere Sache, aber es ist einfach rundum ein toller Job. Ich kann etwas für den Ortsteil tun und sehe dabei immer beide Seiten: Die der Politiker und die der Verwaltung.“
Fällt beispielsweise eine Ampel in der Stadt aus, oder wurde ein gefährliches Schlagloch entdeckt, ist Roosen die erste Anlaufstelle für die Krefelder. „Ich bin eben auch für die kleinen Belange zuständig. Wenn Not am Mann ist, übernehme ich auch mal den ganz normalen Schalterbetrieb“, sagt Roosen.
Um 16 Uhr 30 ist Roosens Arbeitstag zu Ende. Doch wer glaubt, dass er seinen Feierabend gelangweilt auf dem Sofa verbringt, der irrt. Auch im Privaten zeigt Roosen Engagement. Als Geschäftsführer des Bürgervereins Gellep-Stratum plant er zur Zeit die Einrichtung eines Skulpturenpaares aus Metall. „Wir würden gerne eine Frankenfrau zusammen mit einem Legionär aufstellen. Das Ok von der Verwaltung haben wir schon bekommen.“
Neben seiner Begeisterung für das Schwimmen und Tennis spielen, ist Roosens größtes Hobby seine Familie. Bei seiner Frau und seinen drei Kindern kann er für einen Moment die kaputten Ampelanlagen und riesigen Schlaglöcher vergessen.