The Kordz: Hardrock aus dem Morgenland

The Kordz aus dem Libanon spielen in der „Rampe“ vor kleinem Publikum.

Krefeld. Für Veranstalter Markus „Pille“ Peerlings ist Massenandrang ein Fremdwort. Dennoch stand auch ihm am Dienstagabend die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: Ganze 26 zahlende Gäste hatten den Weg in die Kulturrampe auf dem Großmarkt gefunden, um — so die Promotion — „die beste Rockband zwischen Marokko und Pakistan“ zu erleben: The Kordz aus Beirut, Libanon. Die 70 anderen, die noch in den Livemusik-Tempel gepasst hätten, haben etwas verpasst.

Um drei Landsleute verstärkt haben sich Moe Hamzeh (Gesang), Nadim Sioufi (Gitarre) und Mazen Siblini (Keyboards) auf ihrer gegenwärtigen Deutschland-Tournee. Das Sextett mit den orientalischen Wurzeln lieferte anderthalb Stunden lang handgemachten, bisweilen symphonischen, aber auch psychedelisch angehauchten Hardrock ab, der ziemlich in die Gehörgänge dringt: Die Nachfrage nach Ohrenstöpseln (gibt’s in der Rampe gratis) war entsprechend.

Die Musik erinnert an den Hardrock der späten achtziger, frühen neunziger Jahre. Die orientalische Komponente, für die Mazen Siblini an den Tasten sorgt, kommt etwas zu kurz: Nur phasenweise fühlt man das Morgenland, aus dem die Musiker kommen. Natürlich spielen sie Titel aus ihrem letzten, im April veröffentlichten Album „Beauty & The East“, mit Texten, die sich um eine Nation im Koma drehen, um die Rettung der Welt und um den Krieg, sowohl den psychologischen als auch den physischen. Am Ende eine Hommage an ihre großen Vorbilder: „Another Brick in the Wall“ von Pink Floyd und „A Whole Lotta Love“ von Led Zeppelin.