Biergärten: Genießen unter freiem Himmel
Langsam wird das Wetter wieder wärmer: Die WZ testete einige der Krefelder Biergärten, die Sie gesehen haben sollten.
Krefeld. Zugegeben, ein Biergarten-Sommer war das bislang nicht. Aber vielleicht ist uns noch ein Biergarten-Spätsommer vergönnt. Für das Wochenende versprechen die Meteorologen immerhin schon mal wärmere Temperaturen. Um dann vorbereitet zu sein, besuchte die WZ eine kleine Auswahl der Krefelder Biergärten. Nicht um die Besten zu krönen, sondern um eine möglichst abwechslungsreiche Übersicht zu verschaffen.
Denn Biergärten sind und bleiben ein beliebter Treffpunkt. Und das für alle Altersschichten. Entstanden sind sie in Bayern. Da das Bier nicht lange haltbar war, wurde direkt neben den Braukellern, wo das Bier kühl gelagert wurde, der Ausschank organisiert. Dort etablierten sich die Bierbänke unter den Bäumen bald zum beliebten Treffpunkt.
Zum Glück ist die Biergarten-Kultur über die Grenzen von Bayern hinaus gewachsen und bereichert auch Krefeld.
Mitten in der Innenstadt, durch eine Toreinfahrt zu erreichen, verbirgt sich ein zauberhafter Innenhof. Reichlich bepflanzt und vor der schönen Fassade des Restaurants gelegen, zählt der etwas andere Biergarten etwa 50 Plätze. Betrieben wird die Gastronomie Kosmopolit an der Lindenstraße 7 mit einer ganz eigenen Philosophie von Mutter und Sohn, Vera und Emad Goossens. In Zeiten von Facebook und zunehmender Virtualität sei es wichtig, Orte für wahrhaftige Begegnung zu schaffen.
Die Küche, die bis zum späten Abend geöffnet hat, ist dem Namen entsprechend weltbürgerlich und global. Hauptgerichte gibt es schon für weniger als zehn Euro. 0,3 Liter Staropramen-Pils kosten 2,20 Euro. Das Kosmopolit öffnet täglich um 17 Uhr, die Küche ab 18 Uhr. (Telefon 0171/68 60 909)
Das Mikado hat einen sehr lauschigen Biergarten. Der Hinterhof, den man von außen gar nicht vermuten würde, bietet 60 Plätze. Zwei große Schirme, die Teakmöbel, die bewachsenen Mauern und ein großer Kirschbaum sorgen für besondere Gemütlichkeit. Abends werden Kerzen und Fackeln angezündet. Außerdem ist man absolut unter sich und nicht den Blicken Vorbeigehender ausgesetzt.
Das Mikado hat sich auf Crêpes, Baguettes und Salate spezialisiert. Vor allem die herzhaften Crêpes sind in Krefeld selten. Das teuerste Gericht kostet 6,50 Euro. 0,2 Liter Bier gibt es schon für 1,10 Euro. Das Mikado hat auch viele Angebote, die von Saison zu Saison variieren. Dienstags bis freitags wird nach dem Mittagstisch um 18 Uhr wieder geöffnet, am Wochenende durchgehend. (Telefon 75 99 176)
Der Dachsbau nennt sich selbst das „Haus der Biere“. Und das zu Recht: 18 Biere vom Fass und 25 bis 30 Flaschenbiere führt Klaus Jürgen Wiewrodt in der urigen Wirtschaft an der Hubertusstraße 79. Der kleine Biergarten im Innenhof fasst 50 Plätze. Zwei große Birken spenden Schatten. Wenn das nicht reicht, können zusätzlich noch Markisen ausgefahren werden. Der Dachsbau bietet exotische Biercocktails und ein Bierseminar an. Die gutbürgerliche Speisekarte wird je nach Saison gestaltet, Hauptgerichte gibt es ab zehn Euro. Spezialitäten zum Bier werden auch angeboten. Die Bierpreise sind von Sorte zu Sorte unterschiedlich. Sonntags bleibt der Dachsbau geschlossen, den Rest der Woche ist von 17.15 Uhr bis ca. 1 Uhr geöffnet. (Telefon 77 44 44)
Den Nordbahnhof (Oranierring 91) gibt es seit gut 140 Jahren. Von der Familie Furth wurde er 1991 zur Gastronomie umgebaut. Dazu gehört auch der Biergarten auf dem ehemaligen Bahnsteig. Ein Teil ist überdacht, so dass man auch bei weniger gutem Wetter draußen sitzen kann. Sonnenschirme verschönern die Optik. Insgesamt gibt es draußen 300 Plätze. Die gutbürgerlichen Speisen sind zu moderaten Preisen zu haben, Tageskarten erweitern das Angebot.
Es gibt auch Sommer-Getränke, wie Aperol Spritz für 4,50 Euro. 0,25 Liter Bier kosten 1,70 Euro. Montags bis freitags hat der Nordbahnhof von 11 bis 14.30 Uhr und von 17 bis 24 Uhr geöffnet. Samstags ist von 11 bis 15 Uhr und sonntags durchgehend von 11 bis 24 Uhr geöffnet. (Telefon 67 444)
Den größten Biergarten Krefelds hat eindeutig das Stadtwaldhaus. Ganz klassisch mit Biertischen und -bänken ausgestattet, mutet die sehr gut besuchte Gastronomie an der Hüttenallee 108 fast bayrisch an. Inhaber Helmut Lang bietet mehr als 2000 Sitzplätze im Außenbereich an.
Die Gäste können eine schöne Aussicht auf den Stadtwaldweiher, den Deuß-Tempel und eben auf das mehr als 100 Jahre alte Stadtwaldhaus genießen. Der Biergarten ist in einen Bedienungs- und einen Selbstbedienungsbereich aufgeteilt. Küche gibt es nur im Bedienungsbereich, ein Imbissstand versorgt die Selbstbediener. 0,4 Liter Bier kosten drei Euro, Softdrinks um die 2,50 Euro. Wer mit dem Rad kommt, hat genügend Platz, es abzustellen. Das Stadtwaldhaus hat täglich geöffnet. (Telefon 59 37 84)
Mitten im Wald auf dem Hülser Berg (63 Meter) liegt der Biergarten der Hülser Bergschänke. Er ist besonders familienfreundlich: Ein großer Spielplatz ist in Sichtweite, Bierbänke gibt es in Kindergröße und auch Gerichte für die Kleinen werden hier geboten.
Der Biergarten fasst etwa 70 Plätze, die überdachte und bewachsene Terrasse noch mal 40 Plätze. Den Besuch des Biergartens kann man mit einem Spaziergang über den Hülser Berg zu den Wildgehegen verbinden. Auch Radtouren bieten sich an: Platz für Räder gibt es genügend. 0,3 Liter Bier kosten 2,20 Euro, Softdrinks um die zwei Euro, Hauptgerichte aus der gutbürgerlichen Küche gibt es für weniger als 10 Euro. Am Wochenende gibt es auch Frühstück. Geöffnet ist dienstags bis freitags von 12 bis 22 Uhr, am Wochenende ab 10 Uhr. (Telefon 56 88 41)
Absolut einmalig liegt der Biergarten der ehemaligen Weinbrennerei Dujardin in Uerdingen. Im Innenhof des alten Fabrikgebäudes von 1810 befinden sich um die 200 Sitzplätze. Weiße Schirme, auf großen Fässern befestigt, untermalen den kontrastreichen Charme des Biergartens.
Im Dujardin bedient man sich selbst; an einer Durchreiche kann man etwa zwischen dem hauseigenen Bier (0,3 Liter für zwei Euro), diversen Softdrinks (rund zwei Euro) oder den hauseigenen Schnäpsen (zwei cl für zwei Euro) wählen. Zu Essen gibt es Typisches zum Bier: von der Bockwurst bis zum Nackensteak mit Kartoffelsalat. Am Wochenende kann man für 4,50 Euro eine Führung durch die stillgelegte Brennerei buchen. Denn mittlerweile werden die Dujardin-Produkte außerhalb produziert. (Telefon 0171/83 66 842)
Seit 1994 gibt es den Diebels Fasskeller inklusive Biergarten an der Hülser Straße 8. Er bietet 120 Sitzplätze, Sonnenschirme, zwei große Platanen, einen Fahrradständer und eine ganz neue Sonnenterrasse. Dort kann man im Sommer bis nahezu 21 Uhr die Sonnenstrahlen genießen. Außerdem soll sie mediterranes Flair liefern und den Fasskeller vom reinen Brauhaus-image lösen.
Spezialitäten der Küche sind der Spießbraten und die Haxe vom großen Gasgrill. 0,25 Liter Diebels kosten 1,90 Euro. Gezapft wird vom Stichfass und nicht von der Schankanlage. Gäste können auch ein eigenes Fass für ihren Tisch ordern. Der Fasskeller hat werktags (montags ist Ruhetag) von 12 bis 15 Uhr und von 17 Uhr geöffnet — Ende offen. Am Sonntag ist durchgehend ab 12 Uhr geöffnet. (Telefon 28 495)