Summerknights: Regentanz auf der Ritterburg
Am Samstag fand Summerknights zum achten Mal auf Burg Linn statt. Diesmal unter erschwerten Bedingungen.
Krefeld. Gleich zwei Probleme stellten sich dem Veranstalter-Trio der Agentur Planquadrat bei den Vorbereitungen der Summerknights in den Weg: die Wettervorhersage und die neuen Sicherheitsbestimmungen. Von vormals 1250 Gästen durften nur noch 400 im Innenhof der Ritterburg feiern.
Seit der Tragödie bei der Loveparade in Duisburg achten die Behörden verstärkt auf die Sicherheit bei Großveranstaltungen und schreiben neue Richtlinien vor. „Im Mai haben wir dann erfahren, dass auch die Summerknights sich verändern muss“, berichtet Frank Selbeck von Planquadrat. Er und seine Partner Marc Claesges und Ingo Brauweiler hatten die Summerknights aus einer Schnapsidee heraus ins Leben gerufen.
Das Sicherheitsproblem in der Linner Burg: der Zugang über die Zugbrücke. „Sie ist ein Nadelöhr und als Fluchtweg zu unsicher“, erklärt Marc Claesges. Kurzfristig mussten die drei Veranstalter ein neues Konzept für 400 Gäste ausarbeiten.
Das Ergebnis: statt 20 Euro Eintritt sollten Frauen einen Preis von 50 Euro, Männer 75 Euro, bezahlen, dafür aber den gesamten Abend umsonst essen und trinken. Der Vorverkauf lief etwas schleppend, eine Woche vor der Party waren 200 Karten verkauft. „Der Preis hat sicherlich einige Leute erstmal abgeschreckt“, vermutet Frank Selbeck.
Einige aber auch nicht. Trotz phasenweise Nieselregen und Schauern zog es gut gelaunte Gäste in die historischen Gemäuer. Ein zusätzliches Zelt wurde aufgebaut und das DJ—Pult regendicht verpackt.
„Das Wetter bei der Summerknights war schon oft schlecht. Das hält uns von nichts ab“, erklärt Tim Fischer und widmet sich weiter seinem Regentanz. Mona Thomas war zum ersten Mal bei der Party auf der Ritterburg. „Ich kann zwar nicht vergleichen, aber diese Party im kleinen Kreis finde ich super.“ Marco Breuer ist seit der ersten Party mit Begeisterung dabei. „Dass nur noch so wenige kommen dürfen, tut mir sehr für die Veranstalter leid.“
Ben Oberliessen arbeitet für einen Getränkehersteller und betreut Clubs und Veranstaltungen. „Die Summerknights ist ein wichtiger Bestandteil der Krefelder Open Air-Kultur. Das sollte so bleiben“, findet er.
Das kann es auch, denn „wenn die Vorschriften so bleiben, war’s das mit der Summerknights. Leider müssen wir auch darauf schauen, ob eine Veranstaltung sich rechnet, oder nicht“, erklärt Frank Selbeck. Die drei Veranstalter organisieren ihre Agentur alle nebenberuflich.
„Der Weg zur Summerknights war lang. Für mich ist sie die Krönung“, sagt Frank Selbeck. Schade wäre es allemal, wenn eine außergewöhnliche Party, in der viel Herzblut steckt, die seit acht Jahren ohne Schlägereien, Rettungswagen und Polizeieinsätze ausgekommen ist, von der Bildfläche verschwinden müsste.