Bockum: Die grüne Idylle vor der Haustür
Christian und Ursula Kölker sind sich sicher: „Es ist Krefelds schönster Stadtteil."
Krefeld-Bockum. Stadtwald, Sollbrüggen-, Kaiserpark — für Christian und Ursula Kölker ist Bockum „Krefelds grüne Lunge“. „Es ist ein schöner Fleck und der schönste Teil von Krefeld“, sagen auch die Eheleute, die in der närrischen Session 2010 Krefelds Prinzenpaar waren. Und die „Schleife“ der Uerdinger Straße mit den dortigen Geschäften, dem Bockumer Platz sowie den Bockumer Arkaden ist für sie das Zentrum des Stadtteils. „Man findet alles, was man braucht, und alles ist zu Fuß zu erreichen“, sagen die beiden. Das zweite Bockumer Zentrum platzieren sie in den Bereich Uerdinger- und Kaiserstraße.
Zum Stadtteilspaziergang treffen wir uns am Zeughaus an der Glindholzstraße, den beiden bestens bekannt. Hier waren sie schon bei so manchen Festen, nicht nur in ihrer Regentschaft. Christian Kölker erinnert sich, wie vor genau 20 Jahren aus der Ruine eines nie inbetriebgenommenen Feuerwehrhauses in mühsamer und aufopferungsvoller Arbeit eine stattliche Heimat und ein Zuhause für die Prinzengarde der Stadt Krefeld geschaffen wurde. Hier wächst mit der Show „Grünkohl & Pinkel“ auch Comedy- und Kabarett-Kultur im Kleinen heran.
Neben närrischen Terminen findet auf dem Platz vor dem Zeughaus jedes Jahr das Sommerfest der Garde statt, heuer am 5. und 6. August. „Aus allen Stadtteilen kommen dann die Besucher zu uns. Es wird gefeiert, geredet und zur Musik getanzt“, sagen die Ex-Regenten.
„Die Bockumer feiern gerne“, sagt Christian Kölker. Und er freut sich, dass die zweite Summer Street am 14. August wieder auf der Friedrich-Ebert-Straße stattfinden wird. „Die erste war ein großer Erfolg — auch für Bockum und seine Bewohner.“
Mit dem Ehepaar Kölker durchs Bockumer Zentrum zu gehen, kann zeitaufwendig werden. Denn die beiden sind bekannt, grüßen und werden gegrüßt, man bleibt auf ein Schwätzchen stehen. „Es ist ein ausgewogener, liebenswerter Stadtteil. Man trifft immer Bekannte“, sagt Christian Kölker. Nicht zuletzt am vergangenen Sonntag beim Fest am Bockumer Platz.
„Bockum ist familienfreundlich — man bleibt im Stadtteil. Und viele von denen, die aus irgendeinem Grund wegziehen, kommen wieder. Das hören wir oft von Bekannten“, erzählen die beiden. Am Bockumer Platz ist auf einmal der Fotograf weg — er testet das Eis. „Lecker“, sagt er und versucht, seine Kamera gerade zu halten.
Thema Bypass: „Das Hin und Her, Für und Wider hat den Steuerzahler nur Geld gekostet. Es zeigt sich, dass die Schließung des Bypasses besser ist. Nur den Ampelbereich hätte man ändern sollen, beispielsweise durch eine zusätzliche Spur an der Ampel für Rechtsabbieger Richtung Stadtmitte“, sagt Christian Kölker.
Ihm und Frau Ursula gefallen die Vielfalt des Geschäftsangebotes im Zentrum des Stadtteils. Sie bedauern, dass die zwölf Geschäfte in den Bockumer Arkaden zum Einkaufen nicht richtig registriert werden. „Das ist schade, denn es sind gute Geschäfte“, ist ihre Meinung.
Abgesehen von einigen möglichen Verbesserungen sehen sie den gesamten Stadtteil von der Infrastruktur her gut aufgestellt. Das treffe auch auf die Lokalitäten zu: „Da gibt es kleine, gemütliche Geheimtipps. Man braucht sich auch nicht zu wundern, wenn man Rick Adduono, Coach der Krefeld Pinguine, dort antrifft. Auch er wohnt in Bockum.“
Und sie wissen von einem „umkämpften“ Gebiet: „Es gibt eine politische Grenze zum Stadtteil Oppum und eine statistische, die auch historisch belegt ist. Wir haben ein Schreiben der Stadt, das besagt, dass nach der von ihr festgelegten Einteilung in statistische Bezirke unsere Adresse an der Glindholzstraße zu Bockum gehört. Auch aus historischer Sicht ist das eindeutig. Der Mühlenbach/Schönwasserpark ist die Katasteramtsgrenze von 1830. Somit sind wir ,alte’ Bockumer.“