Café Journal: Ein „Business-Menü“ im stilvollen Ambiente

Das Café Journal ist toll eingerichtet — der Service jedoch verbesserungsfähig.

Krefeld. Beim Café Journal ist es besonders schade, dass der Sommer diesen Namen nicht verdient. Denn das Lokal am Stadtmarkt hat eine sonnige Außengastronomie, die teils mit Sand und Liegestühlen als Strand gestaltet ist. Diese Erholungsoase in Krefelds Innenstadt ist bei Regen allerdings kein anheimelnder Ort.

Draußen ist das Café Journal am schönsten. Doch auch die Innenräume können sich sehen lassen. Vor allem im mit Palmen gestalteten Wintergarten, der als Raucherbereich ausgewiesen ist, versprüht das Lokal einen wunderbar altmodischen Charme.

Im vorderen Teil ist es unter hohen Decken ebenfalls gemütlich. An den gelben Wänden hängen alte Magazin-Cover, für die Gäste gibt es Zeitungen. Im Fernsehen läuft ein Nachrichtenkanal.

Im großzügigen Raum gibt es mittags immer Platz. Man kann wahlweise auf Bänken, Stühlen oder Hockern sitzen. Wer sich doch nach draußen wagt, kann zwischen Sofas, Stühlen und Bierbänken wählen. Trotz des Sammelsuriums wirkt die Gestaltung nicht wahllos, sondern stilvoll.

Fünf von fünf Punkten

Bei gutem Wetter ist die Terrasse proppenvoll, es wuseln viele Kellner durch die Gegend. Darunter scheint mitunter die Übersicht zu leiden. Im Journal wartet man oft lange, bis man die Aufmerksamkeit des Personals bekommt. Man muss — leider auch für die Mittagspause — viel Zeit einplanen. Wird man bedient, ist der Service professionell freundlich.

Zwei von fünf Punkten

Die Bandbreite reicht von einer Tomatensuppe für 3,90 Euro bis zu einem Kilo Gambas (22 Euro). Dazwischen gibt es verschiedene Bruschetta und Baguettes sowie Salate und Nudelgerichte. Wer Hunger auf Herzhaftes hat, bekommt auch Currywurst oder Schnitzel. Eine Linie ist nicht erkennbar, offenbar will der Koch möglichst für jeden etwas bieten.

Für den Mittagstisch sind zwei wechselnde Spezialangebote attraktiv: ein Nudelgericht für günstige 3,90 Euro und das „Business-Menü“ für 6,90 Euro.

Die Nudelrezepte sind meist simpel (Tomatensauce plus Gemüse) und wirken dadurch etwas lieblos. Beim „Business-Menü“ gibt es viel Abwechslung — allerdings auch bei der Qualität.

Als Vorspeise gibt es mal leckere Antipasti, mal eine lauwarme Tomatensuppe, als Hauptgericht mal ein fruchtiges Reisgericht mit Obst und Gemüse, mal ein eher trockenes Schnitzel mit fadem Broccoli-Kartoffel-Gratin.

Insgesamt sind die Portionen recht klein. Allerdings kann man das Menü für einen Euro mehr zur XL-Fassung aufblasen, für 9,90 Euro gibt es die XXL-Version inklusive Getränk.

Drei von fünf Punkten

Die Preise für Mittagsgerichte sind günstig und trotz kleiner Portionen angemessen. Die Getränkepreise (2,50 Euro für einen 0,3-Softdrink) sind allerdings eher happig. Auch Baguettes sind nicht gerade Schnäppchen (bis 7,50 Euro). Wer ein Hauptgericht von der normalen Karte bestellt, liegt häufig über 10 Euro.

Drei von fünf Punkten