Schlachthof: Ein Party-Tempel kehrt zurück
Am 2. September eröffnet der Schlachthof an der Dießemer Straße 7. Betreiber Kolja Amend hat bis dahin noch einiges zu tun.
Krefeld. „Ohne wenn und aber wird am 2. September eröffnet.“ — Kolja Amend hat sich für die nächsten Wochen viel vorgenommen. Der Inhaber und gleichzeitig auch Pächter des Schlachthofs an der Dießemer Straße ist dabei, die Party-Location neu aufzuziehen.
Seit 2009 gehören sowohl ihm als auch zwei seiner Brüder, seinem besten Freund und seiner Mutter der Schlachthof, inklusive 500 Quadratmetern Wohnbereich in den Obergeschossen sowie der angrenzende Schlachtgarten.
Jeder dieser sogenannten Bruchteilgemeinschaft nennt ein Fünftel sein Eigen. Kolja Amend selbst hat den Schlachthof und den Schlachtgarten mit seiner neugegründeten Firma Schlachtbar gemietet. Alle fünf Eigentümer der Immobilie wohnen in neu sanierten Wohnungen in den oberen Etagen des Hauses.
Kurz nach seinem Einzug, eröffente Amend den Schlachtgarten — eine Symbiose aus Biergarten und Event-Location. „Wir sind damals eingeschlagen wie eine Bombe“, erzählt Amend. Mit Grill, DJs, einem Spielplatz inklusive Kicker, Hängematte, Strandkorb und Liegestühlen ist es kein gewöhnlicher Biergarten. „Hier ist alles eine Ecke lockerer“, so der Betreiber.
Auch in diesem Jahr war der Start in die Open-Air-Saison sehr gut. „Hier sieht es zwar runtergerockt aus, aber so soll es auch sein. Das hat Charme.“ Den Charme vergangener Tage möchte er auch im Schlachthof wieder herstellen. Jedoch mit neuem Interieur, neuer Farbe an den Wänden und neuem Programm — keine einfache Aufgabe.
„Ich bin der Meinung, es ist zu einfach, den Laden so wieder aufzumachen wie er mal war.“ Schon alleine die schlechte Lüftungsanlage und der Engpass an der Theke, der bei vollem Haus entsteht, zwingen ihn zu Veränderungen.
„Es ist eine Gratwanderung“, beschreibt er die Lage. Auch die heutige Konkurrenzsituation sei eine andere als früher. „Damals gab es nur die Kufa und den Schlachthof.“ Heute haben sich im sogenannten Bermuda-Dreieck neue Clubs angesiedelt, mit denen er zukünftig im Wettbewerb um das Krefelder Partyvolk steht.
Auch das Programm wird neu gestaltet. „Ich habe überlegt, was war cool, was war schlecht am alten Konzept. Freitags konnte man blind in den Schlachthof gehen, das möchte ich wiederbeleben“, sagt Amend, der früher selbst gerne und oft die Location besucht hat.
„Die Samstage müssen hier knallen“, erzählt er weiter. „Die waren früher nicht gut. Aber viele Leute gehen samstags weg. “ Freitags möchte er zukünftig den alten „Schlachthof-Style“ erhalten. Als Publikum stellt er sich „einen gesunden Mix, der einen Tick älter sein wird“ vor.
Gäste zwischen 20 und 40 Jahren sollen sich in den Räumen wohlfühlen. Musik wird querbeet aus unterschiedlichen Genres gespielt, wofür sich ein fünfköpfigen DJ-Team wöchentliche abwechselt.
Die Samstage werden thematischer gestaltet. Nur eine Musikrichtung, wie Hip-Hop, Elektro oder 80er/90er, wird gespielt. Die Elektroveranstaltung myu:zik, bisher im Schlachtgarten veranstaltet, wird auch hier wieder einen festen Platz haben.
Momentan sind die zukünftigen Party-Räume voll von Schutt, Kabeln, Staub und vereinzelten, übergebliebenen Relikten aus der alten Zeit. Ein Elektriker sorgt für die richtige Verkabelung.
Die neue Theke, ein Podest für DJs und Bands, den neuen Boden und die Wände will der Betreiber selbst einbauen, verlegen und streichen. Freunde und Verwandte helfen ihm dabei. „Bisher habe ich immer jeden Termin eingehalten“, sagt er optimistisch.