Den Stollen unter die Lupe genommen

Ein Gutachter prüfte Weihnachtsgebäck auf Geschmack und Aussehen.

Krefeld. Leckere Stollen versüßen die eine oder andere Weihnachtsfeier. Für Wilfried Robertz bedeutet der Weihnachtsstollen jedoch Arbeit. Jährlich testet der Sachverständige des Verbandes des Rheinischen Bäckerhandwerks zahlreiche Exemplare auf Aussehen, Konsistenz und Geschmack. Alle Bäckereien, die einer Bäckerinnung angehören, können ihre Stollen testen lassen.

Im Schwanenmarkt unterzogen sich insgesamt 19 Krefelder Bäckereien den Tests. Diese sind nicht leicht zu bestehen. Selbst bei den kleinsten Mängeln gibt der Sachverständige Punktabzüge. Dabei spielen der Geschmack und das Aussehen des Stollens die größte Rolle. Außerdem werden das Krumenbild und die Struktur des Gebäcks unter die Lupe genommen.

Kritisch beäugt Robertz die Stollen. Für jeden einzelnen nimmt er sich Zeit, schließlich sollen sie eine gerechte Bewertung bekommen. Nach jedem fünften Stollen trinkt der Sachverständige eine Mischung aus grünen und schwarzen Tee, um seine Geschmacksnerven zu beruhigen.

In der Adventszeit testet er im Schnitt 20 Stollen täglich. Es wird nach dem Schulnoten- Prinzip bewertet. Beim Test der Krefelder Bäckereien erhalten sechs Betriebe die Note "Sehr gut”, acht die Note "Gut” und fünf die Note "Befriedigend”. Für Wilfried Robertz ist dies eine gute Bilanz.

Während er die Tests durchführt, verkauft die Innung nebenbei Weihnachtsstollen zugunsten der Krefelder Aktion "Spiel ohne Ranzen", die von fünf Euro pro verkauften Stollen profitiert. Alle Käufer und Spender nehmen an einem Gewinnspiel der Bäckerinnung teil. Der Hauptpreis ist ein Stollen, komplett mit essbarem Blattgold eingewickelt. Der Gewinner wurde von der Olympia-Schwimmerin Anne Poleska ausgelost.