Der Favorit war nicht zu schlagen
Seifenkistenrennen: Am Hülser Berg kommt es auch auf Originalität an.
Krefeld. "There’s no better way to drive": Die Seifenkistenpiloten müssen es wissen. Sie "rasen" mit 50 Stundenkilometern 500 Meter bergab dem Ziel entgegen. "Wer bremst verliert" schrieb ein ganz Mutiger auf sein Gefährt. Verlieren schien jedoch für manchen beim 13. Seifenkistenrennen auf dem Hülser Berg zweitrangig zu sein.
"Wir fahren auf Spaß und Schönheit ", versicherte die Besatzung des DFB-Fanmobils in Schwarz-Rot-Gold mit dem Nummernschild "Löw 14" , denn nicht nur Geschwindigkeit wird belohnt. Auch Originalität schlägt bei der Preisverleihung zu Buche. So gehen neben den klassischen Kisten phantasievolle Entwürfe wie Pinguine, Enten oder Nemo mit der Heckflosse an den Start.
Sicherheit wird dabei groß geschrieben. Sehr genau schauen Mitarbeiter der Dekra hin, ob die Lenkung spielfrei und die Bremsen funktionstüchtig sind, keine scharfkantigen Teile die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen gefährden. Seit Jahren steht daneben die Fahrradwerkstatt Fildebrandt mit Rat und Tat bereit. Bruchpiloten sind selten. Meistens geht ein Unfall glimpflich ab. Auf Sicherheit legen auch die Eltern wert.
Komplett angereist ist die Familie Hamelmann aus Kempen. Zum fünften Mal nimmt Sohn John am Rennen teil. Vater Dirk hat mit Hand angelegt an der formschönen Karosserie: "Es war viel Arbeit, aber John muss sich in der Kiste absolut sicher fühlen, sonst tut man sich schwer, ihn ’runterzuschicken." Er geht als hoher Favorit ins Rennen. Am Start macht Moderator Charly den Teilnehmern Mut. Vor allem den jungen Damen, die sich furchtlos in die Kisten trauen. Ihr Markenzeichen: Verspieltes Dekor und das plüschige Maskottchen im Arm.
Im Ziel tröstet Charly so manchen, der in der Sparkassen-S-Kurve Sekunden verloren hat: "Dabei sind ist alles."
John Hamelmann ist am Ende tatsächlich nicht zu schlagen. Er gewinnt zum dritten Mal den Schnelligkeitspreis. Die Sympathie der Zuschauer hatte das DFB-Fanmobil mit den Piloten Lukas Zöller und Vincent Ehlers. An sie ging der Publikumspreis. Den Juxpreis heimste Marcello Kocak nebst Crew ein. Das römisch herausgeputzte Gefährt war nicht nur das originellste im Teilnehmerfeld, sondern das in seinen Ausmaßen auch größte. Es gehörte sicher Mut dazu, mit ihm den Parcours zu absolvieren.