Der Mann von heute – überflüssig wie ein Kropf
Ingo Appelt prügelt auf das starke Geschlecht ein. Und haut ziemlich oft daneben.
Krefeld. Der Mann mit den derben Sprüchen ist zurück. Und Ingo Appelt lässt kein gutes Haar an den Männern, auch wenn er selbst einer ist. "Männer muss man schlagen" - der Titel ist Programm.
So singt Appelt gleich zu Beginn seiner Show im Seidenweberhaus folgerichtig "Männern gehört eine geknallt". Schließlich seien sie nichts als testosterongesteuerte Sicherheitsrisiken. Ein Mann in Salzsäure sei ein gelöstes Problem, lästert Appelt weiter.
Ingo Appelt, Komiker
Seines Erachtens sind die Herren der Schöpfung überflüssig wie ein Kropf, da die Frau von heute alles selbst erledigen kann. "Früher war der Mann wichtig, heute steht er arbeitslos mit dem Werkzeugkasten vor der Tür und fragt seine Frau: Darf ich mitmachen?"
Starke Frauen wie die Supernanny und Tine Wittler übernehmen jetzt Aufgaben wie die strenge Kindererziehung und das Werkeln im Haus, erklärt Appelt. "Gibt es ein Leben nach dem Tod? - Ja, wenn der Mann ins Gras gebissen hat."
Mit Tempo bringt der Komiker einen Spruch nach dem Anderen. Das Publikum im voll besetzten Saal klatscht begeistert bei seinen oft unter die Gürtellinie gehenden Witzen. Appelt sieht die Männer in der Not, ihren Status als Helden zu verlieren. Immerhin den Formel-Eins-Fahrern spricht er einen Vorteil zu: Wenn sie schlau sind, können sie sich mit einem großen Knall verabschieden. Die Rennklasse sei für ihn wie die Papstwahl: "Alle warten dass Rauch aufsteigt."
Doch Appelt hat auch Lösungen parat: Der Mann solle anfangen, die Frauen zu vergöttern. "Wenn man da bei Angela Merkel anfängt, fällt der Rest gar nicht mehr so schwer", scherzt er. Seine Imitationen von Gerhard Schröder und Helmut Kohl sind jedoch nicht besonders aktuell.
Die Schuld, egal wofür, läge immer bei den Männern, bedauert Appelt sich und seine Leidensgenossen. "Wenn Frauen Fehler machen, haben sie keine Schuld, sondern gute Gründe." Jedoch ist die Frau auch ein Geschenk, bestätigt der Komiker, dumm sei nur, dass Männer keine Geschenke mögen.
So schlängelt sich Appelt durch die Begebenheiten des Alltags, nimmt Prominente aufs Korn. Leider sind seine Themen nicht neu, die Witze oft geschmacklos. Auch die Schlussfolgerung am Ende kann nicht überraschen: "Der Mann ist da, um die Frau glücklich zu machen - ansonsten braucht sie ihn nicht."