Finanziert wird diese musikalische Früherziehung auf nicht alltägliche Art: Die große "Krefelder Karnevals-Koalition", also alle Politiker und Gäste, die beim närrischen Treiben am Altweiberdonnerstag im Rathaus ein Getränk zu sich nahmen, spendeten einen gewissen Betrag, sodass 850 Euro zusammen kamen. Davon profitieren die Kinder dieser Tagesstätte, die einen Migrantenanteil von 86 Prozent hat.

"Das Ziel von EMU ist, dass nicht nur diese 20 Kinder von dem musikalischen Angebot profitieren, sondern auch die anderen, die die Kita besuchen", sagt Musikschulleiter Ralph Schürmanns. "Es ist vollkommen neu, dass die Musikschule zu den Kindern kommt. So wird unser Öffnungsprozess fortgesetzt." Zwar stoße die Personalkapazität an ihre Grenzen, aber die Rückmeldungen der Eltern stimmten so positiv, dass gerne weitergemacht werden würde, fährt Schürmanns fort.

"Wir haben in Krefeld das Projekt ,Kultur und Schule’ mit vielen Künstlern. Es ist das einzige in NRW", ergänzt Kulturdezernent Roland Schneider. "Jetzt hat es die Kita erreicht." Die Musikschule müsse sich im Bildungsbereich öffnen, da viele Kinder durch die Ganztagsangebote der Schulen mittags keine Zeit mehr hätten.

Einmal pro Woche heißt es nun für die vierjährigen und älteren Kita-Kinder an der Alten Gladbacher Straße singen, tanzen, musizieren. Nun zeigten sie, dass das Projekt EMU im Verlauf eines Jahres bereits Früchte getragen hat in Sachen Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Ähnliche Projekte sollen am Linner Kreuzweg und am Lutherplatz im Süden gestartet werden.