Dunkle Materie gibt Forschern Rätsel auf

TV-Physiker Harald Lesch begeistert rund 150 Gäste in der Volkshochschule.

Krefeld. Zu einer „Highlight-Veranstaltung des Semesters“ begrüßt VHS-Leiterin Inge Röhnelt rund 145 Gäste. Der Astrophysiker und TV-Moderator Harald Lesch ist am Dienstagabend aus München gekommen, um Licht in „Die dunklen Geheimnisse des Kosmos“ zu bringen.

Sein Vortrag findet dank der Kooperation mit der Vereinigung Krefelder Sternfreunde und dem Naturwissenschaftlichen Verein zu Krefeld statt. Der Physik-Professor ist ein Freund der freien Rede und braucht keine Animation. Die Power-Point-Präsentation lässt er gleich wieder abbauen. „Sie müssen schon mitmachen“, fordert er sein Publikum zu Kreativität und Phantasie auf.

Das lassen sich die Leute nicht zweimal sagen. Denn Physik mit Harald Lesch ist alles andere als dröge. Mit Gestik und Humor bringt er komplexes Wissen auf einfache Weise an den Zuhörer. Nicht umsonst hat er im Internet seinen eigenen Fanclub.

Neun Jahre lang beantwortete Lesch in der TV-Sendung „Alpha-Centauri“ Fragen über Physik. Dann wechselte er vom Bayerischen Fernsehen zum ZDF („Abenteuer Forschung“) — „Zentrum der Finsternis“ nennt er den Sender scherzhaft. Selbst Laien verstehen bei ihm Galaxien, Sterne, Planeten und Elemente. In Krefeld zeichnet der prominente Wissenschaftler in 90 Minuten ein Bild des Kosmos vom Urknall bis heute. „Das Ganze begann an einem Tag ohne gestern“, erklärt Lesch anschaulich den Urknall als Anfang des Universums.

„Was ihn auslöste ist völlig unklar“, gibt er zu. Dunkle Energie und Dunkle Materie seien unerforschte Phänomene, die den Wissenschaftler faszinieren und zugleich Rätsel aufgeben. Denn die Naturwissenschaft weiß weniger, als der Laie annimmt. „95,1 Prozent der Masse des Universums ist uns noch unbekannt“, sagt Lesch. Dunkle Materie sei unsichtbar und nur an der Wirkung ihrer Schwerkraft zu erkennen. Dunkle Energie bewirke, dass sich das Universum mit zunehmender Beschleunigung ausdehne. „Wir irren uns empor und kommen der Wahrheit immer näher“, verrät der Physiker, der seine Ausführungen mit Anekdoten und kleinen philosophischen Ausflügen unterhaltsam würzt.