Ein Tüv für Sanduhren

Krefelder Kindergärten waren beim Tag der kleinen Forscher aktiv. Ihr Thema: Die Zeit.

Krefeld. Schüchtern oder kritisch guckend spazieren die Kleinen Hand in Hand in den Baytreff. Am Mittwoch werden sie hier auf dem Gelände des Chemieparks in Uerdingen selber zu Forschern. Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ möchte bundesweit Mädchen und Jungen im Kindergarten- und Grundschulalter verstärkt an Naturwissenschaften, Mathematik und Technik heranführen.

Dazu wurden fördernde Netzwerke ins Leben gerufen. Krefeld kann sich rühmen, seit 2008 eine der größten Verbindungen in Deutschland aufgebaut zu haben: 63 Kitas und sieben Grundschulen sind dabei.

Das Interesse an dem Aktionstag hat dazu geführt, dass die Organisatoren auslosen mussten, welche Einrichtung im Baytreff teilnehmen durfte. Zehn Gruppen bekamen die Chance, in jeweils 90-Minuten-Blöcken bei Bayer einmal zu forschen.

„Kommst du mit, die Zeit entdecken?“ lautete das Motto des diesjährigen Tags der kleinen Forscher. Dazu hatten die Krefelder Kinder eine optimale Anleitung, denn nahezu im Verhältnis 1:1 gab es eine Betreuerin/Betreuer pro Kind.

Junge Leute im ersten Ausbildungsjahr zur Erzieherin und zum Erzieher im Berufskolleg Vera Beckers übernahmen diese Aufgabe. Einen Parcours mit drei Experimenten — einer Kerzenuhr, einer Sanduhr und einem Kalender — haben sie vorbereitet.

Summer, Marlon, Leon und Alexander, die mit Nicole Dierkes, der Leiterin der Kita Raiffeisenstraße, gekommen sind, beschäftigen sich gerade mit kleinen Geburtstagskuchenkerzen. Voller Konzentration zeichnen sie etwas, Marlon faucht leise seinen Nachbarn an, dass er nicht bei ihm „abschreiben“ solle.

Vom Nachbartisch hört man gerade ein deutliches und einstimmiges Zählen der Kinder und Betreuer. Hier findet gerade ein Sanduhren-Tüv statt. Eine 44-Sekunden-Uhr läuft durch die Testphase. Die vier von der Kerzenforschung wandern zur nächsten Station, wo sie sich nun mit dem Kalender und den Jahreszeiten beschäftigen.

Am vergangenen Samstag gab es in der Kita an der Raiffeisenstraße schon ein großes Fest, bei dem Eltern und Kinder gemeinsam geforscht haben. Bei solchen Aktivitäten und dem großen Interesse an der frühkindlichen Förderung können Astrid Holzhausen von der Unternehmerschaft Niederrhein und Ernst Grigat, der Leiter des Chemieparks, etwas ruhiger in die Zukunft und auf den Nachwuchs schauen. „Unser Rohstoff ist die graue Masse in den Gehirnen“, sagt Grigat.