Fiddler’s Green: Irisches Feeling aus Erlangen in der Kufa

Fiddler’s Green legten einen glänzenden Auftritt hin und begeisterten mit Speed Folk.

Krefeld. Wissenswertes über Erlangen: Dort gibt es neben der traditionellen Bergkirchweih und einer lebhaften Studentenszene auch eine Irish Speed Folk Band, die am Donnerstag die Kufa aufmischte. Dass zu Beginn des Konzerts ein "waschechter" Kelte mit Widdermaske und Druidenstab über die Bühne wieselte, war eines der wenigen Zugeständnisse der Gruppe Fiddler’s Green an die traditionelle Folkmusik.

Schon ab dem ersten Stück hatte dann Geschwindigkeit den Vorrang, was dazu führte, dass das Publikum von Beginn an in Bewegung gehalten wurde. Ob mit Irish Reggae oder Punk-Titeln wie bezeichnenderweise "Folk’s not dead!" zeigten die Fiddler’s ein begeisterndes Repertoire an Musikrichtungen, wobei sich der irische Einfluss stets wie ein roter Faden durch das Programm zog.

Bei einfühlsameren, teilweise rein instrumentalen Stücken überzeugten insbesondere Tobias Heindl (Geige) sowie Stefan Klug am Akkordeon und der Bodhran, der klassischen irischen Trommel. Wurde es lauter bei Hard-Rock-Titeln wie "Rocky Roads to Dublin", begeisterte Pat Prziwara mit E-Gitarre und einer Stimme, die den Eindruck erweckte, als habe man ihn soeben weit nach der Sperrstunde aus einem Pub von seinem letzten Guinness weggeholt.

Dieser schaffte es auch, mit der musikalischen Publikumsbeschimpfung "Bugger off!" den Zuhörern ein ebenso lautes wie fröhliches "Fuck you!" zu entlocken und damit den Funken endgültig überspringen zu lassen. Ihm gelang die erste irisch-folkloristische La-Ola-Welle.

Stimmlich zurückhaltender gab sich Leadsänger Ralf Albers, der mit seiner akustischen Gitarre unter anderem beim Titel "All these feelings" noch am ehesten auf traditionelle Akzente des Irish Folk zurückgriff.

Die Fiddler’s, die auch Titel aus ihrem neuen Album "Drive me mad" vorstellten, überzeugten mit ihrer Hingabe an die eigene Musik, wobei sie die Zuhörer mit in das Geschehen einbezogen. Dabei war es von Vorteil, dass das Konzert im sehr viel familiäreren Umfeld des Kufa-Cafés stattfand und nicht in der großen Halle.

Das Publikum, in dem sich auch mindestens ein männlicher Rock-Träger befand, war ständig in Bewegung und wurde mit einem alles andere als langweiligen Abend belohnt. Wer dieses Konzert verpasst hat, sollte sich den nächsten Termin von Fiddler’s Green dringend vormerken.