Folklorefest: Musiker spielen gegen die dunklen Wolken an

Trotz der vom Himmel fallenden Wassermassen sind viele Besucher zum Platz An der Alten Kirche gekommen.

Krefeld. Auf der musikalischen Fahrt nach Lummerland ist es passiert: Der Regen prasselte auf den Platz an der Alten Kirche nieder und fegte ihn leer. Hartmut vom Kindertheater "Firlefanz" versuchte noch, die dunkle Wolke mit Trötentönen zu verscheuchen, doch die antwortete mit Donnergrollen. Ausgerechnet die Kinder hatten beim 33. Folklorefest auf dem Platz an der Alten Kirche Pech und wurden nass.

Mit den Erwachsenen hatte Petrus später dann ein Einsehen, so dass Winfried Kappes von der Initiative Folklorefest am Ende nicht ganz unzufrieden war. Schließlich könne das Vorjahr mit seinem Bilderbuch-Sommerwetter nicht das Maß aller Dinge sein. "Am Abend", so zog er Bilanz, "lief es ganz gut, an den Ständen brummte es und es war eigentlich so voll wie immer."

Bereits am Freitagnachmittag vermisste man bei Bossa-Nova-Klängen die Sonne Brasiliens. Das hielt die Besucher aber nicht davon ab, sich an den Rhythmen des südamerikanischen Tanzes zu versuchen. "Seite, Seite und lauf, lauf, lauf". Tanzlehrerin Anna-Mirjam Griesbach legte ein beachtliches Tempo vor und die Krefelder folgten ihr. Dafür bescheinigte sie ihnen "Mut und Talent". Später dann begeisterten Ana Bonfim und ihr Trio mit lateinamerikanischem Temperament.

Am Samstag suchten gegen 14Uhr große und kleine Besucher unter dem Ständen Schutz vor den Wassermassen. "Glühwein haben wir leider nicht", scherzte man am Bierstand und empfahl den fröstelnden Besuchern heißen Kaffee, den der Sozialdienst Katholischer Frauen anbot.

Helmut Schroers, Leiter der Mediothek, freute sich bei der offiziellen Eröffnung dann auch, dass dem Wetter so vehement getrotzt wurde. Ebenfalls locker nahm’s Moderator Helmut Wenderoth, der mit seiner Prognose: "Es kann nur besser werden" Recht behielt. Voll und ganz nutzten die sechs mehr oder weniger originell behüteten Herren vom Provinztheater ihren Heimvorteil. Polka, Rock und freche Texte - da kommt selbst bei grauem Himmel schnell Stimmung auf.

Stimmungsvoll dagegen präsentierte sich die schwedische Gruppe Alla Farga. Auf ihren Instrumenten, darunter Geige, Viola d’amore, Bass und Percussion - die Harfe blieb aufgrund des Platzmangels im Flugzeug zu Hause - verwöhnten sie die Besucher mit schwedischer Rock-Romantik. Traditionelle Volksmusik und Rock mischten sich zu reizvollen Klängen bei der russischen Gruppe Dr. Bajan. Rockigen Charme versprühte Metisolia aus Frankreich.