H-Blockx in der Kufa: Hier geht noch einiges

Henning Wehland und seine Crossover-Band haben 700 Zuschauern in der Kulturfabrik mächtig eingeheizt. 120 Minuten dauerte das intensive Konzert der münsteraner Rocker. Zu hören gab es Hits aus 14 Jahren Bandgeschichte.

Krefeld. H-Blockx-Sänger Henning Wehland nippt an seiner Bierflasche und ruft ins begeisterte Publikum: "Es hat aber auch lange gedauert, bis wir wieder endlich in Krefeld auftreten." Stimmt, und so lässt es sich verzeihen, dass er die Kulturfabrik versehentlich zur "Kulturbrauerei" machte.

Die Stimmung beim Konzert der Crossover-Rocker aus Münster war wie bei einem Treffen mit einem guten alten Freund, den man einige Jahre nicht gesehen hat. Die anfängliche Zurückhaltung unter den 700 Zuschauern verwandelte sich schnell in beste Vertrautheit. Wehland forderte "Move", und das Publikum gehorchte. Es waren vor allem die alten Hits wie "Rising high" oder "Little Girl", die das Eis brechen ließen, und im weiteren Konzertverlauf merkte man: Die H-Blockx haben in den 14 Jahren ihres Schaffens für ganz schön viele Hits gesorgt.

Zwei, drei Balladen ließen das ekstatisch hüpfende Publikum verschnaufen. Doch ansonsten sind die H-Blockx laut, schnell und gerade heraus. Und dann ist die Band auch am besten - wie etwa bei der Cover-Version von Johnny Cashs "Ring of fire" oder bei "Time of my life" aus dem "Bang Boom Bang"-Soundtrack.

Obwohl die Songs live noch ein wenig schneller gespielt sind als auf den Studioalben, dauert das Konzert intensive 120 Minuten. "In Krefeld geht einiges - und das an einem Dienstag", freut sich Henning Wehland.

Das Kompliment kann man getrost zurückgeben - auch bei den H-Blockx geht noch einiges. Viele der Crossover-Bands, die Anfang der Neunziger wie Pilze aus dem Boden sprossen, sind längst von der Bildfläche verschwunden. Klar ist: Bis zum nächsten Wiedersehen mit den H-Blockx wird bestimmt nicht mehr so viel Zeit vergehen.