Königstraße: Fahrverbot ist endgültig vom Tisch
Luftreinhalteplan: Die Bezirksregierung gibt den Protesten der Händler nach. Die Umweltzone gilt ab dem 1. Januar.
Krefeld. Das geplante Fahrverbot auf der Königstraße ist endgültig vom Tisch. Wie die Bezirksregierung Düsseldorf am Dienstag mitteilte, wird der Krefelder Luftreinhalteplan ohne diese Maßnahme am 1. Oktober in Kraft treten.
Ursprünglich war vorgesehen, die Königstraße zwischen Marktstraße und der Ausfahrt Tiefgarage Behnisch-Haus für Autos zu sperren. In einer ersten Stellungnahme hatte die Stadt dem im Sommer zugestimmt.
Die Händler protestierten dagegen. Es seien Umsatzeinbußen zu befürchten. Die Stadt schloss sich den Bedenken an. Ein Fahrverbot auf einer so kurzen Strecke lasse keine nachhaltige Verbesserung der Luftqualität erwarten, so Umweltdezernent Thomas Visser. Dieser Position folgte die Bezirksregierung.
Offen ist dagegen, ob sich die Stadt auch mit ihrem Widerstand gegen Lkw-Verbote auf dem Ring durchsetzen konnte. Nach dem Willen der Bezirksregierung sollen die Lange Straße und der Preußenring für Lkw über 3,5 Tonnen gesperrt werden. Weder die Bezirksregierung noch Visser wollten sich gestern zu diesem Punkt äußern.
Dass die Umweltzone ab dem 1. Januar gilt, steht fest. Fahrzeuge, die keine oder eine rote Plakette haben, dürfen dann in der Umweltzone nicht mehr fahren. Strafen soll es allerdings erst nach einer Übergangszeit von drei Monaten geben. Wer ab dem 1. April ohne grüne oder gelbe Plakette in die Krefelder Umweltzone unterwegs ist, riskiert 40 Euro Bußgeld und einen Punkt in Flensburg.
Laut Bezirksregierung werden die im Luftreinhalteplan festgelegten Lkw-Durchfahrtverbote und Temporeduzierungen ab dem 1. November gültig sein. Vorgesehen ist unter anderem, dass auf der Kölner Straße zwischen Gath und der Anschlussstelle der A44 keine Lkw über 3,5 Tonnen durchfahren dürfen. Dies gilt auch auf Stern- und Hülser Straße.
Temporeduzierungen wird es auf der Berliner Straße und der Gath geben. Hier gilt ab November eine Höchstgeschwindigkeit von 50 statt 70 Stundenkilometer. Dies decke sich mit dem Wunsch der Anwohner, vor allem an der Berliner Straße, so Visser.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung sind bei der Bezirksregierung 135 Stellungnahmen zum Luftreinhalteplan eingegangen. 75 davon richteten sich gegen das geplante Fahrverbot auf der Königstraße. 17 Schreiben bezogen sich auf die Einrichtung der Umweltzone, wobei sich Befürworter und Ablehner der Maßnahme in etwa die Waage hielten.