Kommunalwahl: Patt im Krefelder Rat
SPD legt kräftig zu, bleibt aber dennoch gleichauf mit der CDU.
Krefeld. Die SPD schlägt die CDU — entsprechend groß ist der Jubel in der Parteizentrale am Südwall. Und doch reicht es nicht für den Status der Mehrheitsfraktion, denn der Vorsprung ist mit einem Prozentpunkt zu dünn. Beide — CDU und SPD — erhalten 20 Sitze im neuen Rat.
Und noch ein Wermutstropfen: einige langjährige SPD-Ratsmitglieder sind trotz des Erfolgs nicht mehr drin, weil so viele direkt gewählte Genossen untergebracht werden konnten. Selbst der Spitzenkandidat musste bangen: Er ist am Ende der einzige, der über die Liste einzieht.
Die Grünen verlieren zwar, werden aber mit 11,2 Prozent bei der Suche nach Mehrheiten als drittstärkste Kraft mitreden. Die FDP kommt auf nur noch 6,4 Prozent und hat künftig nur noch vier Abgeordnete. Fraktionsstatus hat künftig noch die Linke mit drei Abgeordneten.
Die AfD schafft auf Anhieb zwei Sitze, die Piraten einen. Ebenfalls einen Abgeordneten schickt die UWG. Für Überraschung sorgt die Titanic-Partei, die ebenfalls mit einem Abgeordneten im neuen Rat sitzen wird.
Entsprechend spannend werden nun die Gespräche über Kooperationen werden. Sollte die SPD neben den Grünen auch die Linke oder Piraten und Partei für sich gewinnen, wären sie stärker als CDU mit FDP, AfD und UWG. Doch ob diese Gruppierungen dauerhaft miteinander arbeiten können und wollen, wird sich wohl erst in den nächsten Monaten entscheiden.
Neben dem schlechten Abschneiden der CDU, die offensichtlich mit ihrer neuen Mannschaft die Wähler nicht überzeugen konnte und dazu wichtige Bezirke wie Bockum-Kirche und Oppum an die SPD verloren hat, überrascht vor allem der Erfolg der Euroskeptiker von der AfD, die künftig in sämtlichen Bezirksvertretungen sitzen wird und dort auch die Mehrheiten beeinflussen kann.
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