Onlinecheck: FDP-Chef antwortet persönlich
Die Liberalen schneiden bei der Test-Anfrage gut ab. Der Twitter-Account hingegen ist verwaist.
Krefeld. Die FDP Krefeld twittert. Und zwar zuletzt einmal am 16. März, einmal am 13. Februar sowie am 25. und 6. Januar 2013. Die Schlagzahl könnte also, gelinde gesagt, erhöht werden. Dabei haben die Liberalen mit Otto Fricke einen stellvertretenden Vorsitzenden, der zeigt, wie man das Soziale Netzwerk maximal für sich nutzen kann. Fricke mischt in seinem Auftritt Politisches, Privates und Lesenswertes aus dem Netz und erreicht so fast 7400 Follower. Allerdings geht es bei Frickes Auftritt nur ganz am Rande mal um Krefeld, im Vordergrund steht für den Ex-Bundestagsabgeordneten Berlin.
Auch Florian Philipp Ott, der ebenfalls stellvertretender Vorsitzender der FDP in Krefeld ist, schielt bei Facebook und Twitter gerne auf das, was sich auf Bundesebene so tut. Hier und da kommentiert Ott aktuelles Geschehen oder antwortet auf andere Tweets und Posts. Der Ton des Jungliberalen, der sich in den Sozialen Netzwerken selbst als „Pressefuzzi“ vorstellt, ist locker und authentisch. Doch wer sich speziell für Krefelder Politik interessiert, hat nicht unbedingt einen Mehrwert, wenn er sich Otts rund 725 Twitter-Followern anschließt.
Die eigentliche Website der Liberalen in Krefeld ist einfach, aber übersichtlich. Hier geht es direkt auf der Startseite konkret um lokale Themen. Da fordern die Liberalen etwa „Richtig sparen statt Steuern erhöhen“ oder „Theaterplatz als Kulturzentrum zurückgewinnen“. Ein Kontaktformular bietet die Seite nicht. Dafür geben viele Mitglieder des Kreisvorstandes ihre Telefonnummer preis, teilweise auch vom Handy.
In Sachen Wahlprogramm sah die Seite dreieinhalb Wochen vor der Kommunalwahl leider alt aus. Exakt fünf Jahre alt. Zum Download wurde hier nur das Kommunalwahlprogramm 2009 angeboten. Erster Eindruck: Leider eine vertane Chance, die eigenen Ideen unters Volk zu bringen.
Was dann nach dem offiziellen Start unseres Onlinechecks auf der Seite passierte, soll aber nicht unerwähnt bleiben. Inzwischen gibt es nämlich wohl den Auswahlpunkt „Kommunalwahl 2014“ und auch das Wahlprogramm wurde nachgereicht. Fazit: besser spät als gar nicht!
Wie bei den anderen Parteien im WZ-Test erhielt auch die FDP von uns eine Bürgeranfrage zum Thema Theaterplatz. Zwar kommt die Antwort erst nach zwölf Tagen, aber sie kommt — und zwar von Vorsitzendem Joachim C. Heitmann persönlich. Unsere Schreiberin fühlt sich ernst genommen. Heitmann schickt keine Ratsanträge oder Infomaterial als Anhang, sondern antwortet persönlich und ausführlich. Da lässt sich die Wartezeit verschmerzen.