Konvivium: Scharfe Sachen auf dem Stadtmarkt

Die WZ testet Mittagstische — und kommt beim „Finanzkrisen-Sparmenü“ auf ihre Kosten.

Krefeld. Wenn es in der Mittagspause schnell gehen muss und — zugegeben — ein bisschen ungesund sein darf, ist das Konvivium auf dem Stadtmarkt eine gute Anlaufstelle. Hier gibt es Krefelds vermutlich beste Currywurst zu einem anständigen Preis.

Zwar fährt mit Vorliebe zur Mittagszeit der Müllwagen der GSAK stinkend und lärmend vorbei, doch ansonsten lässt es sich auf dem Stadtmarkt bei schönem Wetter gut aushalten.

An drei Stehtischen mit Hockern und zwei Biertischen mit Bänken sitzt es sich rustikal, aber gemütlich. Viel mehr als 30 Gäste gleichzeitig können hier allerdings nicht speisen. Wer das Glück hat, einen Platz zu ergattern, sitzt ruhig — und genießt mitunter sogar Sonnenstrahlen.

Im Winter hingegen laufen Heizstrahler — und ziehen doch gegen die schneidende Kälte den Kürzeren. Zwischen November und März ist das Konvivium nur etwas für Hartgesottene.

Beim Konvivium herrscht natürlich Selbstbedienung. Man bestellt an der Theke und bekommt das Essen einige Minuten später über selbige gereicht. Dahinter stehen meist die gleichen Damen, die ihre Stammkunden freundlich begrüßen. Und: Sie arbeiten effizient. In der Regel dauert eine Mittagspause am Konvivium nicht länger als 20 Minuten — es sei denn, es herrscht viel Andrang oder es liegen doch mal zu wenige Würste auf dem Grill.

Eine große Auswahl hat man an der Bude nicht, muss aber auch nicht sein. Fast jeder Kunde bestellt hier den Klassiker — das humorvoll, wenn auch nicht mehr ganz zeitgemäß betitelte „Finanzkrisen-Sparmenü“.

Es enthält neben knusprigen Pommes die großartige Currywurst, frisch vom Krefelder Metzger Hauser, die je nach Wunsch in vier verschiedenen Schärfegraden zubereitet wird: von fruchtig bis scharf, was übrigens wirklich SCHARF bedeutet. Wer darauf keine Lust hat, muss mit einem wechselnden Gemüseeintopf vorlieb nehmen, dessen Qualität allerdings auch sehr wechselnd ist.

Wie der Name schon sagt: Beim „Finanzkrisen-Sparmenü“ ist das Verhältnis von Preis und Leistung fast unschlagbar. Currywurst mit Pommes und Getränk gibt es für fünf Euro. Die Eintöpfe kosten zwischen drei und vier Euro. Wer Getränke einzeln bestellt, zahlt äußerst faire 1,30 Euro für Cola, Fanta und Apfelschorle. Auch Kaffee, Espresso und Capuccino sind mit einem Euro geradezu konkurrenzlos günstig.