„Krähen-Con“: Ein Festival für Fantasy-Fans

Am Wochenende fand die „Krähen-Con“ statt — zwei Tage lang ging es dort um Rollenspiele.

Krefeld. Zum siebten Mal hat der Verein Krähen-Netz am Wochenende die „Krähen-Con“ veranstaltet. Ein Treffen für Fans von Rollenspielen, Fantasy-Romanen und langen Nächten. An zwei Tagen drehte sich in den Räumen des Freizeitzentrums alles um die bunten Welten der Rollenspiele.

Fantasy-Autoren stellten ihre neuen Romane vor, bei Spiele-Verlagen konnten neue Rollenspiele vor Ort ausprobiert werden und es fand ein reger Austausch unter den rund 150 Besuchern der Convention statt. Einer von ihnen war Patrick Christians.

„Das hier ist Rahjir Al’ Bastra, ein orientalischer Säbeltänzer“, sagte der 22-Jährige und zeigte auf eine filigrane Bleistiftzeichnung. Anderthalb Stunden saß er an dem Stand der Zeichnerin Melanie Philippi und hat die Eigenschaften, Verhaltensweisen und Wesenszüge seines Charakters beschrieben.

Ein Alter Ego mit dem er bei den sogenannten Pen-and-Paper-Rollenspielen in fremde Welten abtaucht. Die Figur hat sich Christians vor sechs Jahren ausgedacht. „Der Charakter ist mir schon sehr ähnlich“, sagt er.

„Die Spieler sind sehr stolz auf ihren Charakter, da steckt viel Herzblut drin“, berichtete Michaela Sorger. Sie ist die Vorsitzende des Vereins Krähen-Netz. Der Verein wurde vor mehr als sieben Jahren gegründet und möchte das analoge Rollenspiel einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. „Die meisten Leute kennen Rollenspiele vom Computer, wir wollen die Spieler wieder zusammen an den Spieltisch bekommen“, so Sorger.

Spieltische gab es auf der Convention jede Menge. In kleinen Gruppen saßen dort die Spieler und erlebten in Fantasiewelten gemeinsame Abenteuer. Jeder Spieler schlüpfte in die Rolle eines imaginären Charakters mit bestimmten Eigenschaften. Als Leitfaden dienten spezielle Rollenspielbücher, die den Rahmen und die Handlung der Geschichte beschreiben.

Am Samstagabend saß Rico Gerlach an einem der Spieltische und wartete auf seine nächsten Mitspieler. „Ein Rollenspiel ähnelt in gewisser Weise dem Improvisationstheater. Man schlüpft in die Rolle eines Charakters und erlebt eine tolle Geschichte“, sagte der 30-Jährige. Gerlach ist aus Oberhausen nach Krefeld gekommen und schätzt den familiären Charakter der Veranstaltung.

„Es gibt auch viel größere Cons. Dort ist dann aber alles anonymer. Hier ist es persönlicher, man kennt hier viele Leute schon und kommt auch leichter mit neuen Spielern in Kontakt.“ Rico Gerlach ist bereits zum vierten Mal auf der „Krähen-Con“ und hatte noch eine lange Nacht vor sich.