Lästereien in der Braustube
Rüdiger Höfken und Betty Ixkes hatten für den „Kabarettistischen Aschermittwoch“ einen bunten Mix zusammengestellt.
Krefeld. Der „Kabarettistische Aschermittwoch“ ging in die zweite Runde. Nach der Veranstaltungspremiere im letzten Jahr wurde es dank Rüdiger Höfken und Betti Ixkes vom Podio-Theater wieder richtig lustig in der Braustube der Brauerei Königshof. Wie im letzten Jahr waren die Karten im Nu ausverkauft und die Braustube randvoll.
Ein buntes Programm — ein Mix aus Karneval, Kabarett und Comedy stand auf dem Plan und so war für jeden etwas dabei. Oli Materlik als „der Köbes“ feuerte zunächst sein gewaltiges Witzefeuerwerk ab.
Scherzte über Junggesellenabschiede, seine Frau die „Gehaltszerstäuberin“ und freute sich, wieder in „Krefeld, dem Epizentrum der guten Laune“ zu sein. Und nach jedem selbst intonierten Tusch wünschte der Köbes: „Hopfen und Malz — Gott erhalt‘s“. Die Gäste stimmten da gerne mit ein.
Richtig politisch wurde es dank Kabarettist Benjamin Eisenberg. Er präsentierte Auszüge aus seinem aktuellen Programm „Im Visier“. Der Bottroper lästerte über verschuldete Ruhrgebietsstädte: „Duisburg — für alle, die genug von Sauerland haben“, „Essen — ist fertig“, und „Oberhausen — Kreis Griechenland“, stellte am Ende die K-Frage: „Wer kackt ab gegen Merkel?“, bevor er am Schluss einen Schnellkurs in der Merkelparodie anbot.
Helmut Höffken, der neue Dr. Humoris Causa und besser bekannt als „der Advocat“ präsentierte „Ungereimtes in Reimform“ und arbeitete brisante und aktuelle Krefelder Themen ab. Das Publikum ging mit und stimmte stets mit ein, wenn Höffken den Satz begann: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“
Tränen lachte das Publikum als Ersatz-Comedian Lutz von Rosenberg Lipinsky auf die Brauhaus-Bühne kam. Er war kurzerhand für „Onkel Fisch“ eingesprungen. Egal ob Weltuntergang, Ursula von der Leyen oder Papst-Rücktritt. Er hatte zu allem etwas zu sagen und tat das so pointenreich, dass im Publikum kein Auge trocken blieb.
Über das Leben an sich sinnierte außerdem Kai Magnus Sting. Der bekannte Comedian „schoss scharf“ und überraschte das Publikum mit Wortgewalt und Agilität. Er wird nicht umsonst „der große Wüterich des Kabaretts“ genannt.
Rüdiger Höfken führte durch das Programm, fand stets passende Überleitungen zum nächsten Gast und ließ sein eigenes kabarettistisches Können durchblitzen.