Manfred Coelen schreibt Weltgeschichte in Krieewelsch
Manfred Coelen hat der WZ vorab einen Blick in sein neues Buch gewährt. Das erscheint Ende 2008.
Krefeld. Dä! Nou es et passiert. Et Schlemsde, wat enne Uerdinger sech bluoß vürstelle kann, soll Worret werde. Die Rhienkadette solle nou echte Krieewelsche werde. Osser Ostzone an de Rhien soll be Bockum dobee jeschlage werde.
Dat Deng häbben sech de Politiker utjedeit, weäjes dat de Wahl- on Stadtbezirke nou angersch tusame jefrickelt werde solle. Dat es onjefähr suo, als wenn se für die Kölsche seite, dat se nou be Düsseldorf jehüere deje on nou anstatt Kölsch mar bluoß noch Alt drenke müeße.
Diese Zeilen sind noch ganz geheim - außer für WZ-Leser. Sie bilden eine Kostprobe aus dem neuen Buch von Manfred Coelen und Matthes, dem "Pavarotti von Krützpoort", das am Ende des Jahres erscheinen wird. Die beiden Ur-Krefelder haben sich diesmal das Jahr 2008 vorgeknöpft mit allen großen und kleinen Ereignissen, mit Wichtigem und weniger Wichtigem in Krefeld und dem Rest der Welt. Da das Jahr noch nicht vorbei ist, ist noch ganz viel "in der Mache", sagt das Gründungsmitglied der Pappköpp.
Es ist das fünfte Buch des 69-Jährigen. Vieles ist neu daran. "Die Mundartfreunde wird es sicherlich freuen, Matthes’ abgedruckte Weisheiten auch akustisch wieder zu finden", denkt Coelen. "Denn jedem Buch ist eine CD beigelegt." Für das Buch wurden das Layout verbessert und die Schrift vergrößert. Die Weltgeschichte wird diesmal auch in Krieewelsch "vertällt". Coelen: "Rüdiger Tiefers hat ganzseitige Illustrationen entworfen und setzt mit gekonntem Strich die Storys ins Bild."
Das Jahr ist auch im Buch in die Monate aufgeteilt. Geht es im April um die Wahl- und Stadtbezirke, sind im Juni die Hagelschäden das Thema. Der August steht im Zeichen von Olympia und im November - das ist jetzt schon klar - werden die Pappköpp um Matthes, dem "Quärk-Tenor" und Schäng selbst das Thema sein. Denn dann feiert die verspielte Truppe ihr 30-jähriges Bestehen.
"Oft geht es in 2008 um den KEV oder Leichtathletik", sagt der sportbegeisterte Autor, "es fließen aber auch meine eigenen Erfahrungen mit ein." So hat der Kleingartenbesitzer arg unter den Hagelschäden zu leiden gehabt. Hier noch ein Vorab-Auszug: Ech wieet jooe net, wat dä fiese Hagel van neulich be öch alles kapott jehaue hät.
Min Hüskesdaak süt jedenfalls ut wie enne Schweizer Kiees. Nou häb ech mech en Anjebot für die Repariererej maake looete. Als dä Jaardebüdchesdaakparatmaaksmieester mech sinne Pries öm de Uohre haude, bön ech bald stief ömjefalle. "Ihr verstott mech net", seit ech für dä Sieewemooelklocke. "Ihr sollt mech kin nöi Hüske boue, ihr sollt mar bluoß dat Daak wier enorder brenge."
Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, das Wort "Jaardebüdchesdaakparatmaaksmieester" nicht nur zu lesen, sondern auch zu hören. Dann wird es einfacher, dem Dachdeckermeister auf die Spur zu kommen...