„Mein Herz schlägt für den Rettungsdienst“
Dr. André Wiegratz ist der neue Ärztlicher Leiter bei der Krefelder Feuerwehr als Nachfolger von Uli Lenssen.
„Meine Liebe ist der Rettungsdienst“, gesteht Dr. André Wiegratz, der neue Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes bei der Krefelder Feuerwehr. Beim Ausleben dieser Liebe lässt der Mediziner aber auch seine Familie mitreden. „Es war eine Familienentscheidung, und nun sind wir Neu-Krefelder“, sagt er im Gespräch mit der WZ. „Wir hatten vorher keine Beziehung zu Krefeld. Da haben wir alle drei Kinder eingepackt und uns die Stadt mal angeschaut.“
Das erste Beschnuppern der für sie fremden Stadt startete nahe der Nordseeküste im Landkreis Friesland, wo Wiegratz seit 2013 leitender Notarzt im Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch war. Der Familienausflug an den Niederrhein begann auf der Burg Linn, führte zum Rheinufer, an den Elfrather See und in die Umgebung, in die Kreise Viersen und Wesel.
Für den Arzt entspricht der neue Arbeitsplatz ganz seinen Wünschen: „Ich habe einen sehr guten Rettungsdienst übernommen. Die Mitarbeiter und die Ausstattung sind hier auf einem hohen Niveau. Ich freue mich, in die großen Fußstapfen zu treten.“
Die großen Fußstapfen hinterlässt ihm sein Vorgänger Uli Lenssen, der bis Ende Juli noch seinen 42-jährigen Nachfolger einarbeitet. Mit Wiegratz versteht er sich gut: „Unsere Denke ist die gleiche, aber vieles wird mehr Schwung bekommen“.
Um einen Generationenwechsel ging es Dietmar Meißner, dem Chef der Krefelder Feuerwehr auch. Bei der bundesweiten Ausschreibung der Stelle gab es sieben Bewerber, und mit dem gebürtigen Dortmunder scheint man den Richtigen gefunden zu haben.
Wiegratz überraschte den Chef schon. Als dieser ihn darüber informieren wollte, dass er seinen Dienst nicht mehr lange in der denkmalgeschützten Feuerwache an der Florastraße versehen würde, erklärt ihm Wiegratz, dass er sich gleich nach der Besichtigung der Burg Linn schon die neue Feuerwache angesehen hatte.
Er freut sich darauf, nun wieder hauptberuflich im Rettungsdienst arbeiten zu können und nicht „nur“ als Oberarzt einer Krankenhaus-Notaufnahme.
Ein ähnliches Betätigungsfeld hatte er schon während seiner Zeit im Klinikum Lünen. Dort war er unter anderem als Notarzt bei überregionalen Intensivtransporten mit Hubschraubern und Fahrzeugen aktiv.
Nun wird er bei der Krefelder Feuerwehr etwas bodenständiger sein müssen, sich dafür aber im Ganztag-Job den Rettungsdiensten widmen können.
Das neue Zuhause in Krefeld hat die Familie in Traar gefunden. Eine ländliche Umgebung für die Kinder gab dafür den Ausschlag, denn für die Tochter ist die Nähe zu einem Bauernhof mit Reitgelegenheit wichtig. Aber auch mit ihrer neuen Lehrerin und der neuen Schule konnte sie sich schon bekannt machen, und sie scheint sie zu mögen.