Nachtsafari: Mit der Taschenlampe durch den Zoo

Auf der Nachtsafari lernen die Teilnehmer nachtaktive Tiere kennen, die der ungewohnte späte Besuch kaum beeindruckt.

Krefeld. Abendliche Stille ist im Zoo eingekehrt, nur eine Amsel zwitschert in den Bäumen. Die Dämmerung hüllt die Gehege in alle Abstufungen von Grau, so dass man schon genau hinschauen muss, um etwas zu erkennen. Doch das macht für die 15 Teilnehmer der Nachtsafari gerade den besonderen Reiz aus, dass man nicht wie am Tag alles auf einen Blick erfassen kann.

Während sich die Augen an die ungewohnte Situation anpassen, erzählt die Zooführerin Natascha Grzembke sehr lebendig von den Tieren. Sie verspricht, einige Tierpersönlichkeiten vorzustellen. Eine davon lebt etwa in der Südamerika-Anlage, ein altes Guanako, dem das fortgeschrittene Alter anzusehen ist: „Wir haben hier auch betreutes Wohnen“, sagt sie.

Manche der Vierbeiner interessieren sich für die Gäste, die sie zu der abendlichen Stunde besuchen, wie die Servale, die Wildkatzen, die sich tagsüber kaum um die Menschen kümmern.

Auch die Schneeleopardin Tara hat sich schon nahe an die Glasscheibe ihres Geheges gelegt und schaut mit ihren großen runden Augen den späten Besuch an. Bei den Löffelhunden können sich die „Safari-Touristen“ ebenso fragen: Wer beobachtet wen? „Die gucken uns ja richtig an!“, meint ein Teilnehmer.

Ziemlich viel Leben herrscht zu dieser Zeit im düsteren Schmetterlingshaus, das nur von einigen Taschenlampen etwas erhellt wird. Aber auch so erlebt man die Tiere hautnah, denn die großen Bananenfalter scheinen sich nicht an den Eindringlingen zu stören, die nun in ihren Flugbahnen stehen. Kaum hat unsere Führerin den Finger aufgerichtet, lässt sich schon eines der Tierchen auf ihrer Hand nieder.

Etwas unheimlich durch die dichte Vegetation wirkt das Regenwaldhaus. Überall entdeckt man im schwachen Licht Tiere, denen man nicht näher begegnen möchte, wie den Kaimanen, Vogelspinnen oder großen Fischen.

Für Heiterkeit sorgt ein Faultier. Mit seinen Hinterbeinen hält es sich an Ästen fest und hängt somit kopfüber über einer Futterschale und lässt sich nicht im geringsten von den fast unter dem Napf stehen Besuchern beim Nachtmahl stören.