Pannenkurs: Selbst ist die Frau am Steuer
20 Damen ließen sich zeigen, wie man ohne männliche Hilfe, das Auto wieder flott bekommt.
Krefeld. Eine Fahrt auf der Überholspur. Plötzlich blinken alle Kontrolllampen auf. Der Tritt auf das Gaspedal zeigt keine Wirkung, nichts geht mehr. Ein Alptraum für jeden Autofahrer. Wie verhält man sich jetzt richtig?
20 Damen aller Altersklassen informierten sich jetzt über das richtige Pannenverhalten. Das Mini-Center Krefeld bei Auto Becker Klausmann an der Glockenspitz bot seinen ersten "Frauen-Pannenkurs" an.
Dass Männer immer wissen, wie man den Ölstand oder den Reifendruck misst, wo man den Wasserstand der Scheibenwaschanlage überprüft oder wie ein Radwechsel durchgeführt wird, konnte Heinz-Gerd Lehmann vom Allgemeinen Deutschen Automobilclub (ADAC) Köln nicht bestätigen. "Wir bieten seit den 60er Jahren Kurse an", sagte er, "und auch bei Männern tun sich bis heute oft große Wissenslücken auf." Lehmann war aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen für den Kurs engagiert worden.
Er zeigte den Damen zunächst, welche Ausrüstung in den Fahrzeugen vorhanden sein sollte: Vom Serviceheft bis zum Abschleppseil. Unbedarft waren die Kursteilnehmerinnen jedenfalls nicht. So konnte eine gleich einen wertvollen Tipp weiter geben: "Man soll immer ein kleines Brett dabei haben, dass man beim Reifenwechsel unter den Wagenheber legen kann. Denn nicht immer hat man stabilen Untergrund zur Verfügung."
Helga Meyer aus Krefeld und Christine Gers aus Duisburg hatten schon vorher an ähnlichen Kursen teilgenommen. Auch sie wussten, wo man den Wagenheber ansetzt oder wie man den Ölstand misst. "Eine Auffrischung kann aber nie schaden", meinten sie.
Karin Tonner aus Krefeld will bald in den Urlaub fahren. "Wenn ich mir dort einen fremden Wagentyp miete, möchte ich wissen, wo ich bei einer Panne suchen muss", erklärte sie. Und so ließen sich die Damen auch zeigen, wie im Falle eines Falles die Starthilfekabel richtig angeklemmt werden: Das rote zuerst am Pluspol der leeren Batterie, dann die andere Seite am Pluspol der Spenderbatterie. Danach kommt das schwarze Kabel dran - zuerst an dem Minuspol der Spenderbatterie.
Auch wenn es Lehmann nicht zugegeben wollte: Die ganze Aktion hatte natürlich einen Werbeeffekt sowohl für den ADAC als auch für das Autohaus. Nach dem Kurs wurden Bögen an die Teilnehmer verteilt, in denen sie ihr Feedback abgeben konnten. Wenn es sich lohnt, würde man die Aktion wiederholen. Dann kämen auch die Frauen zum Zug, die wegen des enormen Interesses diesmal abgewiesen worden seien, hieß es.