Podio-Tagebuch, Teil 5: Jetzt räum doch endlich mal dein Zimmer auf!
Bei einem Umzug entdecken die Podio-Macher alte Schätze in ihren Kartons.
Krefeld. Kennen Sie das noch, diese Sprüche aus Ihrer Kindheit? Wenn die Mutter um die Ecke schaute und dann Sätze kamen wie „Mein Gott, wie sieht das denn hier wieder aus? Jetzt räum doch endlich mal dein Zimmer auf!“
Genau das sollten wir uns nun selbst zurufen, wenn wir unsere Podio-Baustelle betreten. Die „großen“ Arbeiten sind weitestgehend abgeschlossen, Bühne, Sitzplätze, Licht und Ton stehen soweit, aber immer noch gibt es tausend Kinkerlitzchen, die es zu tun gibt beziehungsweise die im Weg herum liegen.
Erinnern Sie sich noch an Ihren letzten Umzug?! Am Ende bleiben immer Kisten übrig, die nie ausgepackt werden. Doch diesmal wollen wir auspacken — alles! Und siehe da, es kommen Dinge zum Vorschein, die unbeschadet und unbesehen sieben Jahre Podio auf der Jägerstrasse überstanden haben und noch aus der „Prä-Podio-Zeit“ im alten Jahrtausend stammen. Zum Beispiel die gesamte Ausstattung des Karl-Valentin-Abends „Wenn ich einmal der Herrgott wär“, der hatte 1993 Premiere, da war Kohl noch Kanzler. Oder ein Koffer voller Requisiten unserer 95er Produktion „Am Ziel“ von Thomas Bernhard. Richtige Theater-Artefakte, tja, das waren noch Zeiten.
Was wird wohl mal vom neuen Podio in Umzugskisten verpackt? Wir wissen es nicht — ist auch gut so, hoffen wir doch, dass eine tolle und lange Zeit voller überraschender, spannender, anrührender und unterhaltsamer Produktionen für unser treues Publikum vor uns liegt.
Schluss jetzt mit der Träumerei! Ran an die Arbeit! Wohnzimmer und Küche räumen sich nicht von selbst auf! Und die Fenster müssen auch noch geputzt werden. Und nicht vergessen: Mülltonnen bestellen! Es gibt noch soviel Dinge, an die man denken muss. Da war doch noch was. . . ach ja. . . haben wir eigentlich schon unseren Mietvertrag?