Preisgekrönte Musik-Komik
Der gebürtige Krefelder Benedikt Zeitner tritt heute mit Dominik Wagner als Ass-Dur an seiner alten Schule auf.
Krefeld. Als Kind schon hat er gerne Theater gespielt, im Souterrain am Oelhausenweg, mit Freunden. Eltern und Besucher mussten dann zum Zuschauen kommen. Als Benedikt Zeitner das Montessori-Zentrum am Hohen Dyk vom Kinderhaus bis zum Abitur im Jahr 2003 durchlief, gab es ausreichend Gelegenheiten, sein mimisches Talent unter Beweis zu stellen.
Inzwischen ist der 25 Jahre alte Musikstudent in Berlin ein renommierter Comedian. Am Samstag tritt er um 20 Uhr mit seinem Partner Dominik Wagner (23) in der Montessori-Gesamtschule am Minkweg als Duo "Ass-Dur" auf.
Rund hundert Auftritte pro Jahr haben der Bariton, der sich auch als Heilpraktiker ausbildet, und der angehende Opernregisseur inzwischen auf dem Programm. Noch am Donnerstag waren sie in Cottbus. Zeitner war mit dem Abend zufrieden: "Ausverkauft ist immer gut, besser geht’s nicht."
Das Standardprogramm von "Ass-Dur" ist "1. Satz - Pesto", das die beiden immer wieder aktuell verändern, eine Mischung aus virtuosem Klavierspiel, Kabarett, Slap-Sticks, komischen Aus- und Umziehübungen und Zauberei. Sie spielen in dem Genre auf hohem Niveau.
Am Samstag wollen Zeitner und Wagner die besonders gute Akustik des Foyers nutzen. Sie bringen Tontechniker mit, um ihre erste CD zu produzieren. Auftritte führen das Duo durch die ganze Republik und auf elegante Kreuzfahrschiffe. "Wir fahren überwiegend mit der Bahn, da kann man in Ruhe lesen oder neue Projekte besprechen."
Etliche Preise hat "Ass-Dur" schon ergattert, einer der wertvollsten Erfolge war im vergangenen Jahr die Kombination im Kleinkunstwettbewerb um den "Roner surPrize" im italienischen Bozen sowohl den mit 4500 Euro dotierten Preis der Jury als auch den mit 1500 Euro dotierten Publikumspreis zu holen.
Als den bisher wichtigsten Preis sieht Zeitner den vor zwei Jahren errungenen zehnten Bielefelder Kabarettpreis an, der mit 1700 Euro dotiert ist und dessen Trophäe die Abbildung eines an die Wand genagelten Puddings zeigt. "Das war für uns der Durchbruch", erinnert er sich.
Comedy will Benedikt Zeitner so lange betreiben wie es geht, indes seine Gesangsausbildung konsequent fortführen. "Wir machen Programm und Regie selbst, wir sind frei in unserer Wahl, ich brauche mich nicht unter die Fuchtel von Dirigenten und Regisseuren zu begeben - was gibt es Schöneres als sich nicht festzulegen?"
Zeitner weiß, dass es auch Rückschläge geben kann. Mit 16 Jahren litt er an einer chronischen Kehlkopfentzündung. An Gesang war damals nicht zu denken. Ein Heilpraktiker konnte ihm helfen. Deshalb sucht er in diesem Beruf ein zweites Standbein: "Man weiß nie, was kommt."