Ein Jahr lang die Hundesprache lernen
Bei Kursen von Christian Hackl lernen schon Kinder die Signale der Vierbeiner.
Krefeld. "Bei Fuß", "Platz" oder "Gib Pfötchen" - das sind die klassischen Befehle, die der beste Freund des Menschen in einer Hundeschule lernen soll. Bei Christian Hackl gibt es weit mehr für die Vierbeiner und vor allem für ihre Besitzer zu lernen.
Hackl ist der erste Hundetrainer in NRW, der die offizielle Trainerprüfung des "Profis for dogs" bestanden hat. Er hat Tierpsychologie studiert und stimmt den Unterricht in seiner Hundeschule auf die Körpersprache der Tiere ab.
"Der Mensch muss seinen Hund erst verstehen, um ihn erziehen zu können", erklärt er. Sein Verständnis für die Körpersprache der Tiere fließt in die Unterrichtsmethoden ein. "Der Hund soll gerne etwas für den Menschen tun, nicht nur weil er sonst bestraft wird. Mit Rangordnung oder Dominanz des Menschen über das Tier hat die Erziehung nichts zu tun", sagt Hackl.
18 Kurse bietet er an, darunter einen nur für Kinder und eine Familienhundausbildung. Das Konzept dazu hat Hackl selbst entwickelt. Die Kurse finden wöchentlich statt und dauern eine Stunde. Die Ausbildung für Familienhunde dauern etwa ein Jahr, solange bräuchten Menschen, um die Sprache der Hunde zu verstehen.
"Alle unsere Kunden möchten einen gut sozialisiertes Tier haben, mit dem sie viel Spaß haben", sagt Hackl. "Darauf liegt unser Schwerpunkt, die Familie soll lernen, wie der Hund mit ihnen kommuniziert", erklärt er.
Beim Kind-Hund-Kurs lernen die Jüngsten der Familien in pädagogischer Arbeit die Anatomie der Hunde kennen und erfahren unter anderem, was Hunde nicht mögen und warum.
Hackl selbst bietet Einzelstunden für verhaltensauffällige Hunde an. Aggressionen und Ängste behandelt er mit Bachblüten- oder Verhaltenstherapien. "Die Einzelstunden wirken, abhängig von der Mitarbeit der Besitzer, schnell", erklärt er.
Nach seinem Abschluss in Tierpsychologie hat Hackl eine Studie zum Verhalten von Hunden in Rudeln gemacht und viele Seminare zur Weiterbildung besucht. Die gewonnenen Erkenntnisse lässt, der gebürtige Bayer, in seine Arbeit einfließen. "Durch meine studienbedingten Kontakte kann ich bei Schwierigkeiten immer auf Experten wie den Wolfsforscher Günther Bloch, zurückgreifen", erklärt Hackl.
Während der Familienhundausbildung werden die Tiere den Reizen der Umwelt ausgesetzt. Mit Autos, Joggern, andere Tieren oder spielenden Kindern sollen die Hunde umgehen lernen. "Wir haben auch Kurse, in denen wir den Tieren Tricks beibringen, mit denen Herrchen ihre Hunde auch bei schlechtem Wetter unterhalten können", sagt Hackl. Beschäftigungen jeglicher Art sein gut für die Bindungen der Hunde an den Menschen.