Elfrather See: Kostenloses Bad wollen viele nicht missen
An heißen Tagen kommt doch noch so mancher nach Uerdingen, um sich abzukühlen – trotz Gänseplage.
Krefeld. Wem gehört der Badesee? Den Gänsen, die in diesen Tagen in Scharen die Ufer des Elfrather Sees bevölkern, oder den Badegästen? Die Situation am kleinen Badesee ist unübersehbar prekär.
Dem Fachbereich Sport und Bäder wäre eine Umleitung der Badegäste in das Badezentrum Bockum recht (die WZ berichtete), doch das sehen die Stammgäste am Badesee ganz anders: "Man sollte auch mal an Menschen mit weniger Geld denken, vor allen an die Kinder. Hier kann kostenlos geschwommen werden, in Bockum nicht", wirft Ursula Zimmerhofer ein.
Die Uerdingerin kommt mit ihrem Mann Friedhelm schon 40 Jahre an den See. "Es war immer schön hier. Sehr traurig ist, dass hier nichts getan wird. Sollen wir uns denn den See mit den Vögeln teilen?", sagt Ursula Zimmerhofer. "Den Badesee zu schließen, das wäre der größte Mist!", echauffiert sich Friedhelm Zimmerhofer.
Auch Heinz Binder ist in den Sommermonaten Stammgast am Badesee. "Es gibt nichts Schöneres", sagt der Oppumer. Wie das Gänseproblem gelöst werden könnte? "Die Gänse müssen ganz einfach weg. Es waren schon so viele Politiker hier und haben sich die Situation angesehen, doch passiert ist nichts."
Den Uerdinger Jens Schilling, der mit seiner Familie an den Badesee gekommen ist, stören die Tiere nicht: "Ich habe kein Problem mit den Enten und Gänsen. Wir gehen gerne hier schwimmen."
Das zum Teil schlechte Abschneiden des Badesees bei Qualitätstests hat seine Spuren hinterlassen. "Ich würde nicht in den See gehen", sagt die 21-jährige Christin Nawrot. Ihre Freundinnen Monika Wagner (25) und Bianka Varga (27) stehen gerade mit den Füßen im Wasser und sind sich einig: "Die Vögel müssen weg".
In wenigen Tagen tummeln sich am Elfrather See wieder tausende Handballer, die beim Beachhandballturnier Sonne, Sand und Strand genießen wollen. Wenn die Erinnerung der vielen auswärtigen Gäste an den Elfrather See und Krefeld nicht nur aus Gänsekot bestehen soll, dann muss die Stadt handeln.