Kabarett: Mit Feinripp stockt der Baby-Boom
Pause & Alich feiern Vereinsjubiläum bei DJK Adler Königshof.
Krefeld. Skurril, aberwitzig, mit teils galligem Humor, streitlustig und spitzfindig bis ins Detail - so präsentieren sich die Bonner Kabarettisten Rainer Pause und Norbert Alich als Fritz & Hermann im Programm "Durchstarten".
Dass Krefelder Besucher in der Aula des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums gleich die erste Aufführung nach der Premiere im Bonner Pantheon-Theater miterleben dürfen, haben sie einer Gemeinschaftsaktion zu verdanken.
Der Förderverein von DJK Adler Königshof hat mit den Unternehmen Thyssen Krupp Nirosta und Evonik Stockhausen zum 90-jährigen Vereinsjubiläum eingeladen.
Bürgermeisterin Karin Meincke gratuliert zum Aufstieg des Handballteams in die Oberliga und zur guten Nachwuchsarbeit: Mehr als die Hälfte der Mitglieder sind Jugendliche.
"Herzlich willkommen zum ersten Vorkriegsprogramm in diesem Jahrtausend", legt Fritz gleich los. "Irgendein Krieg wird schon noch kommen." Afghanistan zählt nämlich nicht wirklich - nur 30 Tote in acht Jahren.
Die beiden Herren auf der Bühne kämpfen gegeneinander, mit sich selbst und für eine bessere Welt. Doch das Land ist in der Krise. "Die Kurse spielen Achterbahn, die Werte verfallen." Die Mehdorns und Ackermanns hätten es geschafft, sich zu Volksfeinden aufzuschwingen. Musikalische Ergänzung: "The Final Countdown - da kann man nur noch draufhauen..."
Natürlich darf auch das Thema Opel nicht fehlen. Hermann: "Ich bin früher immer Opel gefahren. Das war so schön hierarchisch: Admiral, Kapitän, Kadett. Mein Vater hat außerdem immer gesagt, er habe mich im Rekord gezeugt. Ich weiß heute noch nicht, wie er das gemeint hat."
Auch Terrorismus und Globalisierung halten das Duo, die rheinische Mischung aus Marx-Brothers und Dick und Doof, auf Trab. Durchstarten wollen sie, bevor es eine Bauchlandung gibt. Versponnen und bekloppt, wenn sie ungelenk zu "Sex Bomb" tanzen und intonieren "Feinripp, Feinripp". Bei dieser bevorzugten Herrenunterwäsche ist es kein Wunder, dass es so wenig Nachwuchs in Deutschland gibt.